märklinMODERNE

Die Ausstellung märklinMODERNE - Vom Bau zum Bausatz und zurück, die vom 15. Februar bis 29. März 2019 im AIT-ArchitekturSalon Hamburg präsentiert wird, zeigt, wie architekturbegeistert die vermeintlich spießigen Modelleisenbahner wirklich waren.

Im Hobbykeller erwiesen sich die Deutschen in den Zeiten des Wirtschaftswunders erstaunlich modern und auf den Modelleisenbahnanlagen war die Architektur aus Spritzguss nicht bloß Kulisse, sondern bedeutender Teil der Inszenierung. Hier gehörten Flugdach, Glaskuppel und Rasterfassade wie selbstverständlich zum Stadtbild.

Auch eine "Villa im Tessin" konnte sich nun jeder leisten - für 4,75 D-Mark im Maßstab 1:87. Ihr reales Vorbild, ein Wohnhaus nahe des Gotthardtunnels, hatte die Faller-Brüder 1961 gleich doppelt inspiriert: Sie bauten sich eine ähnliche Villa am Firmensitz in Gütenbach und entwickelten parallel den legendären Spritzgussbausatz. Kuriose Geschichten stecken auch hinter einem gläsernen Turmrestaurant, einer umkämpften Stadtkirche oder einem postmodernen Hochhaus.

In der Ausstellung sind ausgewählte Modellbausätze der Nachkriegsmoderne im Original zu sehen. Mit großformatigen Fotografien von Hagen Stier werden sie ihren architektonischen Vorbildern gegenübergestellt. Zwei Modellbahnanlagen bringen außerdem Bewegung in die Stadtlandschaften - und ein eigens für die Ausstellung produzierter Film von Otto Schweitzer und C. Julius Reinsberg ist auch zu sehen.

Erstmalig wurde die Ausstellung im DAM Deutsches Architekturmuseum präsentiert. Sie wird gefördert durch die Wüstenrot Stiftung und das DAM Deutsches Architekturmuseum.