27.1.–24.2.2021

Normal

direct urbanism x4
Adresse
Mariahilferstrasse 2, Graz 8020 Map
Öffnungszeiten
Di–So 10–18 Uhr

Wie sieht nachhaltige und zukunftsorientierte Stadtentwicklung aus? Das HDA begleitet mit dieser Ausstellung das Projekt „NORMAL – direkter Urbanismus x 4“ von transparadiso im Rahmen des Kulturjahrs Graz 2020 in vier Bezirken am Stadtrand von Graz.

Um aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen der Stadtplanung zu begegnen, entwickelte transparadiso die Methode des direkten Urbanismus für eine sozial engagierte Stadtplanung, in der direkte Aktion und Planung ineinandergreifen. Gemeinsam mit den eingeladenen urban practitioners orizzontale (I), public works (GB), Georg Winter (D) arbeitet transparadiso in vier Bezirken:  Andritz (Nord), Waltendorf (Ost), Liebenau (Süd), Wetzelsdorf (West).

Von Frühjahr 2020 bis Sommer 2021 werden mit BewohnerInnen und Organisationen vor Ort urbane Interventionen realisiert, die kollektive Qualitäten und Aneignung von öffentlichen Räumen jenseits von Konsum in den Vordergrund stellen. Die Projekte dienen als Ausgangspunkt für eine weitere Diskussion für sozial engagierte Stadtentwicklung in Graz. Die Ausstellungsinstallation präsentiert die Recherche von transparadiso zu aktuellen Themen in den vier Grazer Stadtbezirken. Sie dient als Grundlage für die künstlerisch-urbanen Interventionen der KünstlerInnen / ArchitektInnen, die in direkten Interaktionen mit den BewohnerInnen vor Ort realisiert werden.

Städte wachsen, insbesondere an den Rändern. Agrarflächen werden umgewidmet, verdichteter Wohnbau ohne Einbindung in ein Stadtentwicklungskonzept errichtet, dörfliche Strukturen verschwinden und der Boden wird nachhaltig versiegelt. Auch wenn die Auswirkungen auf das Klima hinreichend bekannt sind, schreitet die Bodenversiegelung weiter voran, einhergehend mit dem Mangel an kollektiven, öffentlichen Räumen für informelle Treffen frei von Konsumzwang.

Doch ist das „normal“, im Sinne von selbstverständlich oder unabwendbar? Wie kann man dieser Entwicklung entgegenwirken und im eigenen Umfeld aktiv werden? Welche neuen Prozesse und Methoden braucht es, um Eigeninteressen gegenüber Qualitäten für ein gemeinschaftliches Zusammenleben abzuwägen? Wie kann in peri-urbanen Gebieten, die trotz ähnlicher Phänomene alle sehr unterschiedlich sind, eine neue „Zentralität“ (Lefebvre) und Identität, die von Gemeinschaft geprägt ist, mit innovativen künstlerisch-urbanistischen Methoden geschaffen werden?

Um aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen von Stadtplanung zu begegnen, entwickelte transparadiso (Barbara Holub / Paul Rajakovics) die Methode des direkten Urbanismus für eine sozial engagierte Stadtplanung, in der direkte Aktion (Handlung durch künstlerische Interventionen) und Planung ineinandergreifen. Mit dem Projekt NORMAL erforschen sie ein neues „normal“, das auch dem Abweichen von der Norm und dem scheinbar nicht-Machbaren Raum gibt. Für NORMAL – direkter Urbanismus x 4 lud transparadiso im Rahmen des Kulturjahrs Graz 2020 drei weitere internationale KünstlerInnen und ArchitektInnen (urban practitioners) ein, sich mit dem rapiden Transformationsprozess an den Rändern von Graz – der aktuell in Österreich am schnellsten wachsenden Stadt – zu befassen.

Solange das HDA geschlossen hat, ist die Ausstellung über die "Schaufenster" zum Südtirolerplatz/Mariahilferstraße hin zu sehen.