CLB Berlin

Adresse
Prinzenstraße 84.2, 10969 Berlin Map
Öffnungszeiten
Mo-So 10-20.00 Uhr

Das CLB Berlin ist ein unabhängiger Projektraum für zeitgenössische Kunst, Kulturwissenschaft und Urbanismus im Aufbau Haus am Moritzplatz in Berlin Kreuzberg. Es wurde im Sommer 2015 gegründet und bietet seitdem ein vielfältiges Programm mit Ausstellungen, Performances, Filmscreenings, Buchvorstellungen, Lesungen, Vorträgen und Diskussionen. Neben seiner Funktion als öffentliche Plattform bietet es Raum für interne Meetings oder Workshops von freien Initiativen, Hochschulen, Stiftungen und Kulturorganisationen. Nicht zuletzt versteht es sich als ein Labor für die Produktion und Präsentation von künstlerisch-wissenschaftlichen Kulturprojekten im urbanen Kontext.

Die thematischen Schwerpunkte kreisen um die zentralen Begriffe der Kunst, Wissenschaft und Stadt. Wobei ganz bewusst die Grenzen der Disziplinen überschritten werden und eher von einem offenen Netz von wechselseitigen Bezügen und Verflechtungen die Rede sein könnte, das weitere Akteure, die unsere Lebensräume prägen, aus Kultur, Wirtschaft und Politik, mit einbezieht.

Was all dies zusammenhält ist das Wissen der Beteiligten um die Komplexität der Welt und die Weigerung, sich ohne Not auf einen einzigen Standpunkt, einen einzigen Blickwinkel oder ein einziges Feld zu beschränken. Dahinter steht eine spezifische Haltung: anzuerkennen, dass der eigene Horizont immer begrenzt ist und nur mit Hilfe von anderen erweitert oder überschritten werden kann. Das gilt für individuelle Biografien ebenso wie für die Stadtgesellschaft. Nur wenn die Grenzen isolierter Fachgebiete überschritten und Kompetenzen aus verschiedenen Lebensbereichen mit einbezogen werden, entstehen zukunftsfähige Gestaltungsansätze und langfristige Problemlösungen. Das aber ist letztlich nichts anderes als gelebte demokratische Kultur: sich aktiv mit der überwältigenden Vielfalt der artikulierten Positionen, weitreichenden Verflechtungen und möglichen Zukünften auseinanderzusetzen, um daraus Schlüsse für das eigene Leben und das der Gemeinschaft zu ziehen.

Damit dies gelingt, pflegen wir eine inklusive Willkommenskultur und Gastfreundschaft, die eine vertrauensvolle Begegnung abseits von Hierarchien, Abhängigkeiten oder Status ermöglichen. Ganz praktisch heißt das: widerstreitende Positionen einzuladen, wertschätzenden Umgang miteinander zu pflegen und bewusst Raum für die Ideen und Vorhaben von Dritten zu bieten. Zu dieser familiären Atmosphäre trägt auch unsere kleine Bar bei.

So einfach diese Ziele auch klingen mögen, so komplex sind doch die Herausforderungen, die mit ihnen einhergehen. Denn immer wieder muss der eröffnete Freiraum aufs Neue behauptet werden: gegenüber der Selbstbezüglichkeit sich abgrenzender Kunstdiskurse, gegenüber den Rhetoriken des Wettbewerbs, gegenüber dem elitären Habitus der etablierten Machtgefüge, gegenüber den expliziten und impliziten Abhängigkeiten des alltäglichen Betriebs, gegenüber den Schematismus der Bürokratie und nicht zuletzt gegenüber finanziellen Zwängen.

In einer Zeit, in der unabhängige Räume für Kunst und Kultur immer mehr und mehr unter Druck geraten und in die Peripherie verdrängt werden, will das CLB Berlin einen attraktiven und zentral gelegenen Ort für die Künste und den städtischen Diskurs behaupten, der auf einem wirtschaftlich tragfähigen Modell beruht und zugleich offen ist für die unberechenbare Kreativität einer pluralen Gemeinschaft von Akteuren, Organisationen und Netzwerken, die überall auf der Welt und gerade auch in Berlin nach Arbeitsräumen, Produktionsstätten und Präsentationsorten sucht. Letztlich um das zu praktizieren, was demokratische Öffentlichkeiten unentbehrlich benötigen: Orte der Zusammenkunft, des Austauschs, der Selbstverständigung über sich selbst und die Gemeinschaft.

Das CLB Berlin verfolgt keine kommerziellen Ziele. Gleichzeitig muss es sich finanziell tragen und ist dafür privatwirtschaftlich organisiert. In der Konsequenz geht es darum, unternehmerische Eigenständigkeit mit gesellschaftlichem Gemeinwohl zu kombinieren. In diesem Sinne versteht es sich als ein sozial engagiertes Kulturunternehmen – wobei es auf die offizielle Bewertung als gemeinnützig verzichtet, weil die damit einhergehenden Pflichten eher einengen als nützen. Das CLB Berlin bietet Raum für unternehmerisches Denken und neue Organisationsmodelle und engagiert sich für die Anpassung politischer, rechtlicher und administrativen Strukturen an ein zeitgemäßes Verständnis von Cultural Entrepreneurship.