4.12.2021–27.2.2022

Sergei Tchoban

Futuristische Utopie oder Realität
Adresse
Hamburger Straße 40 , 18069 Rostock

In seinen Zeichnungen untersucht Sergei Tchoban die realen und imaginären Strukturen urbaner Städte. Die Kontraste zwischen zeitgenössischer Architektursprache und historischen Gebäudestrukturen mit ihren reichen Texturen sind für Tchoban ausschlaggebend, um dem Betrachter Variationen seiner urbanen Umgebung erfahrbar zu machen. Einige seiner Zeichnungen zeigen Städte im Wasser, die in einem einfallsreichen Tagebuch eines Reisenden festgehalten sind. Weitere Arbeiten integrieren urbane Visionen mit fantasiereichen Elementen wie Glasbrücken. Die Erforschung von Theater, Bühne und Ausstellungsdesign ist ebenfalls Teil seiner künstlerischen Arbeit. Die Bühnenbildzeichnungen und die Pastellzeichnungen zeigen die monumentale Beziehung zwischen der Architektur und der sowjetischen Vergangenheit seines Landes. Dennoch steht nicht nur die Geschichte im Mittelpunkt des Werkes des Künstlers; Tchoban setzt sich zudem mit dem Thema auseinander, wie zeitgenössische Architektur in historischen städtischen Kontexten existieren und neue architektonische Visionen eine Rolle bei der Schaffung in der Kreation eines zukünftigen Erbes spielen kann.

Der russisch-deutsche Künstler und Architekt Sergei Tchoban untersucht in seinen Arbeiten die Betrachtungsweise der Architektur auf die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft kulturreicher Städte und Soziodemographie der Menschheit. Für seine Einzelausstellung in der Kunsthalle Rostock wird durch Tereza de Arrudas Projektvorschlag eine Auswahl von Zeichnungen, die in den letzten Jahren realisiert wurden, präsentiert. Im Rahmen dieser Ausstellung wurde ein einzigartiger Überblick seiner Produktion geschaffen, einschließlich einer Auswahl von Werken, die erstmalig der Öffentlichkeit präsentiert werden. Die von der Kunsthistorikerin Tereza de Arruda kuratierte Ausstellung wird etwa 30 Zeichnungen und Abbildungen von realisierten Bauwerken des Künstlers in der Kunsthalle Rostock präsentieren.

Sergei Tchoban studierte an der Architekturabteilung der Akademie der Künste in Sankt Petersburg, Russland, bevor er 1991 nach Deutschland zog. Während seiner Tätigkeit als Architekt realisierte er bedeutende Gebäude für Berlin, Moskau und St. Petersburg. Im Jahr 2009 gründete er die Tchoban Foundation - Museum für Architekturzeichnung, mit dem Ziel Ausstellungen mit Zeichnungen relevanter Architekten und Protagonisten, die weltweit im Architekturbereich tätig sind, zu erhalten und zu präsentieren. Tchoban arbeitet nicht nur als Architekt, sondern auch als Kurator und Architekturzeichner. 2010 wurde Sergei Tchoban zum Kurator des russischen Pavillons der XII. Architekturbiennale in Venedig gewählt. Seine künstlerischen Arbeiten wurden weltweit in Gruppen- und Einzelausstellungen präsentiert. Seine Architekturzeichnungen befinden sich in der Sammlung des Victoria & Albert Museums in London, der Akademie der Künste in Berlin, der Eremitage in Sankt Petersburg, des Oscar Niemeyer Museums in Curitiba, Deutschen Architektur Museum in Frankfurt a.M., Albertina in Wien, Kunstbibliothek Berlin, Instituto Centrale per la Grafica in Rom und in zahlreichen Privatsammlungen.