Missing Link

Strategien einer Architekt*innengruppe aus Wien (1970–1980)
Adresse
Stubenring 5, 01010 Wien
Öffnungszeiten
Di 10.00–22.00 Uhr, Mi–So 10.00–18.00 Uhr
E-Mail

Die 1970 von Angela Hareiter, Otto Kapfinger und Adolf Krischanitz gegründete Architekt*innengruppe Missing Link ist eine der wichtigsten Erscheinungen der avantgardistischen Kunst- und Architekturszene Österreichs der 1970er Jahre. Mit grenzüberschreitenden und interdisziplinären Projekten suchte sie nach den fehlenden Verbindungen von Mensch, Architektur, Urbanität, Kunst und sozialem Gefüge und erweiterte das Repertoire der Architektur um neue, experimentelle Konzepte. Während der zehn Jahre ihres Bestehens entstand ein äußerst vielschichtiges und vielbeachtetes Werk, das neben künstlerischen Objekten, Malereien, Zeichnungen und Texten auch Aktionen, Performances und Experimentalfilme umfasst.

Das MAK konnte 2014 das fast vollständige Œuvre von Missing Link samt umfangreichem dokumentarischem Material als „Vorlass“ übernehmen. Mit der Ausstellung und dem begleitenden Katalog sowie der Aufarbeitung des Bestands in der Online-Datenbank ist das Gesamtwerk von Missing Link jetzt erstmals vollständig zugänglich: von den frühen Arbeiten der Protagonist*innen – zumeist utopische Projekte im Umfeld des sogenannten Austrian Phenomenon – über verschiedene künstlerische Aktionen in den 1970er Jahren, Medienanalysen und Forschungsprojekte bis hin zu den sogenannten Wiener Studien und der Teilnahme an der Ausstellung Austrian New Wave in New York. Eingebettet in die Kunst- und Architekturgeschichte, wird das Werk von Missing Link in der Schau inhaltlich und formal kontextualisiert: Zu sehen sind Arbeiten von Zeitgenoss*innen der Gruppe wie Walter Pichler, Hans Hollein, Birgit Jürgenssen, Ettore Sottsass und Joseph Beuys, aber auch historische Positionen, u. a. von Otto Wagner, Josef Frank, der Architektur des Roten Wien und der Kultur der Wiener Kaffeehäuser.