Peter Cook
Die neue Wechselausstellung Peter Cook. Retrospektive ist dem zeichnerischen Werk des bekannten britischen Architekten gewidmet, der in diesem Jahr seinen 80. Geburtstag feiert. Bereits 1982 wurde eine fantastische Ausstellung des Künstlers im Berliner Architekturforum Aedes, damals noch in den Savingnyplatz-Bögen, gezeigt, und jetzt, fast 40 Jahre später, kehrt Peter Cook nach Berlin zurück. Die Ausstellung Peter Cook. Retrospektive ermöglicht einen Einblick in das Werk des Künstlers, von Archigram bis CRAB, von 1968 bis heute, von Plug-In City bis Hidden City.
Peter Cook gilt als einer der führenden Köpfe von Archigram. Diese Gruppe um die gleichnamige Architekturzeitschrift Archigram – eine Neuwortschöpfung aus Architektur und Telegramm (architecture und telegram) – wurde in den 1960er Jahren von jungen britischen Architekturabsolventen und -studenten gegründet, um aus der Routine der traditionellen Architekturbüros auszubrechen und den im Studium angeregten Diskurs fortzuführen. Die vorhandenen Vorstellungen über die Form, den Raum und die Architektursprache sollten überschritten und gesprengt werden, getrieben von der Neugier, wie die zukünftige Welt wohl aussehen würde und ob der Architektursprache überhaupt Grenzen gesetzt sind. Archigram suchte nach neuen Lösungen und Denkmodellen, gerade auch in Hinblick auf gesellschaftliche und soziale Entwicklungen. So entstanden Unterwasserstädte, Wohnzellen, Plug-Ins und Hybridvillen: Die Ideen, Gedanken und Experimente von Peter Cook aus dieser Zeit ziehen sich wie ein roter Faden durch sein gesamtes Lebenswerk, vor allem die Metamorphose (metamorphosis), die Verwandlung, die fast in allen seinen Werken eine wichtige Rolle spielt.
In den 1980er Jahren entsteht die Serie Way Out West: Berlin, bei der Peter Cook sich die Frage stellt „Why is the language of architecture so limited?“ und erneut das Thema der Metamorphose aufgreift, hier als eine Verwandlung und Verschmelzung der Vegetation, einem Kaktus, mit den drei Symbolen der westlichen Architektur: dem Raster, dem Hochhaus und einem Platz, so dass das derart umgewandelt Hochhaus nicht mehr als solches erkannt werden kann.
Einigen seiner Zeichnungen liegen reale Projekte zugrunde, wie den 1986 für Frankfurt-Oberrad entstandenen Planungen für die Stadterweiterung Real City: Frankfurt in Richtung Offenbach, die jedoch nicht realisiert wurden. Andere sind eher Experimente und Utopien, so zum Beispiel Arcadia, Vegetated Lump und Hidden City, Projekte, bei denen die Architektur von der Vegetation inspiriert wird, in dem Anfang und Ende des Architektonischen verschwimmen und die Natur organisch in die Architektur übergeht.