Mäusebunker & Hygieneinstitut

Experimental Setup BERLIN Architetture di G+M Hänska I Fehling+Gogel
Adresse
Santa Croce 191 Tolentini, Venedig 30135

In der von Ludwig Heimbach kuratierten Ausstellung "Mäusebunker & Hygieneinstitut: Experimental Setup BERLIN Architetture di G+M Hänska I Fehling + Gogel ", werden diese Fragen anhand von zwei Ikonen der Nachkriegsmoderne verhandelt, die gemeinhin dem "Brutalismus" zugeschrieben werden: den abrißgefährdeten Zentralen Tierlaboratorien der Freien Universität Berlin ("Mäusebunker") von Gerd und Magdalena Hänska (1966 - 1981) und dem im Zuge der Debatte im Januar 2021 unter Denkmalschutz gestellten Institut für Hygiene und Mikrobiologie von Fehling+Gogel (1967 - 1974).

Anlässlich der 17. Architekturbiennale in Venedig ist die im Herbst 2020 in Berlin gezeigte und viel diskutierte Ausstellung der BDA Galerie Berlin von der Universität Venedig (IUAV) eingeladen worden, vom 07. September bis 07. Oktober 2021 in einer erweiterten und aktualisierten Version in der "sala espositivo Gino Valle" der IUAV im sehenswerten Gebäude des Cotonificio Veneziano präsentiert zu werden.
Die beiden Bauten werden in der großen Unterschiedlichkeit in Konstruktion und architektonischem Ausdruck, die trotzdem ein "Ensemble von Solisten" in der Berliner Stadtlandschaft bilden und nicht nur stadträumlich aufeinander bezogen, sondern sogar unterirdisch miteinander verbunden sind, im Kontext ihrer Entstehung in der "Frontstadt Berlin" vorgestellt.
Gleichzeitig sind sie als "case study" für den Umgang mit Gebäuden von hoher gestalteri- scher Kraft und Individualität zu verstehen, die auf die weltweite aktuelle Debatte um das "brutalistische" Erbe bezogen werden kann.
Neben Originalplänen und Bauunterlagen der Architekten werden Kontexte und kultu- relle Implikationen assoziiert: von popkulturellen Umformungen von Cyberpunk, Stealth und Soft-Edge-Design bis hin zu Bunkerarchäologie, Landschaft, Ästhetik des Unheimlichen und dem Paradox des Hässlichen.
Die Dokumentation des Diskussionsprozesses um die Zukunft der Gebäude wird als Teil der fortgeschriebenen „sozialen Plastik“ der Bauten vorgestellt.
Hierin ist die Ausstellung auf das Thema der Biennale „How we live together“ bezogen. Insbesondere auf die Aufforderung des Kurators der Biennale, Hashim Sarkis an die Ar- chitektenschaft, die Rolle als “herzlicher Einlader und Hüter des Raumvertrages” wahrzu- nehmen.
Künstlerische Positionen von Julian Rosefeldt, Lothar Hempel, Kay Fingerle, Tracey Snel- ling und Andreas Fogarasi sowie Arbeiten von Studierenden des KIT Karlsruhe, der ETH Zürich, der Bauhaus Universität Weimar, der TU Berlin, der Aarhus School of Architec- ture, der ENSAP Bordeaux und der Estonian Academy of Arts eröffnen Perspektiven auf die mögliche Zukunft von Gebäuden.