Dec 7, 2018–Mar 10, 2019

Bauhaus und die Fotografie

Zum Neuen Sehen in der Gegenwartskunst
Address
Ehrenhof 2, 40479 Düsseldorf Map
Hours
Tue–Thu 11 am–6 pm Fri 11 am–8 pm Sat 10 am–9 pm Sun 10 am–6 pm

Das Staatliche Bauhaus spielt nicht nur eine Schlüsselrolle in der Design- und Kunstgeschichte, sondern auch für die Fotografie des 20. Jahrhunderts. Vom 7. Dezember 2018 bis 10. März 2019 bringt die Ausstellung „Bauhaus und die Fotografie – Zum Neuen Sehen in der Gegenwartskunst“ im NRW-Forum Düsseldorf Fotografien des Neuen Sehens in einen Dialog mit zeitgenössischen Künstlern. Die Ausstellung ist Teil des Jubiläumsprogramms „100 jahre bauhaus“.

Wie tragen die Neuerungen durch das Bauhaus auch heute noch zur Weiterentwicklung fotografischer Bildsprachen bei? Welche Rolle spielt die Foto-Avantgarde um 1930 für zeitgenössische Künstler? Die Ausstellung „Bauhaus und die Fotografie – Zum Neuen Sehen in der Gegenwartskunst“ verbindet Arbeiten des Neuen Sehens, wie sie von Bauhäuslern wie László Moholy-Nagy, Lucia Moholy, Marianne Brandt, Erich Consemüller und Walter Peterhans bekannt sind, mit Künstlern der Gegenwart wie Antje Hanebeck, Daniel T. Braun, Dominique Teufen, Doug Fogelson, Douglas Gordon, Kris Scholz, Max de Esteban, Stefanie Seufert, Taiyo Onorato & Nico Krebs, Thomas Ruff, Viviane Sassen und Wolfgang Tillmans. Zeitgenössische Fotografien, Skulpturen und Videoinstallationen treten in einen Dialog mit der Sachlichen Fotografie im Jahrzehnt des Bauhauses.

Historischer Bezugspunkt der Ausstellung ist die Werkbundausstellung „Film und Foto“, die 1929/30 unter anderem in Stuttgart, Berlin und Zürich zu sehen war. Der für seine experimentellen Fotoarbeiten bekannte Bauhaus-Künstler Moholy-Nagy kuratierte damals jeweils einen Raum zur Geschichte und zur Zukunft der Fotografie und untersuchte das Neue Sehen in der Fotografie. Die historische Werkschau, die als eine Art Manifest des Bauhaus-Künstlers zu verstehen ist und sich in die damalige Debatte um den Stellenwert der Fotografie in der Kunst einmischte, wird mit über 300 Exponaten virtuell rekonstruiert. Darüber hinaus wird ein Teil der Berliner Station präsentiert. Zusammen mit den fotografischen Arbeiten von zeitgenössischen Künstlern ermöglicht die Ausstellung einen Dialog zwischen dem historischen Ereignis und der Gegenwart. Einen Blick nach vorne werfen Studierende des Fachbereichs Gestaltung der Hochschule Darmstadt und der Fakultät Design der Technischen Hochschule Nürnberg, die ihre eigenen, zukunftsorientierten Entwürfe präsentieren, mit denen sie auch auf elektronische und digitale Medien setzen.

Das Staatliche Bauhaus steht für eine industrienahe Gestaltung, aber auch für eine Institution mit viel Konfliktpotential, die bis heute wichtige Impulse für die Kunst und Kultur liefert. Die Bauhäusler verstanden sich als Pioniere eines auf die Zukunft gerichteten Gesellschaftsmodells, in dem das Industrielle als kollektive Leitkultur diente. Die neue avantgardistische Fotografie zeichnete sich unter anderem durch Motive der Industriekultur, extreme Perspektiven, ausschnitthafte Motive, die Beschäftigung mit Oberflächenbeschaffenheit und Materialeigenschaften oder das kameralose Fotografieren aus. Inwieweit ist technische Innovation heute die Richtschnur kultureller Entwicklungen? Welche Rolle spielt die Kunst und ist die Fotografie das adäquate Medium? Die Ausstellung „Bauhaus und die Fotografie“ untersucht, wie die Einflüsse des Bauhaus auch heute noch die Kunst beeinflussen, und erforscht anhand von aktuellen Arbeiten, was ein zeitgenössisches Neues Sehen sein könnte.