Mar 26–Jun 13, 2014

Jože Plečnik: Skizzen

Address
ul. Bernardynska 5, Wroclaw 50-156
Hours
Tue+Fri-Sun 11 am-5 pm, Wed 10 am-4 pm, Thu 12 am-7 pm

Die in dem Architekturmuseum in Breslau präsentierte Ausstellung wurde unter Zusammenarbeit der Galerie výtvarného uměni in Ostrava organisiert. Die Ausstellung umfasst Zeichnungen und Skizzen – vorwiegend für seine Heimatstadt Ljubljana geschaffene architektonische Entwürfe – sowie Beispiele der Kunstgewerbe und Möbel seiner Autorschaft. Die gezeigten Objekte stammen aus Privatsammlungen des Dr. Damjan Prelovšek.

Der slowenische Architekt Jože Plečnik wurde 1872 in Ljubljana geboren. Ausgebildet in der Wiener Kunstakademie, in der Klasse von Otto Wagner, beendete die Schule als einer ihrer besten Studenten und – der Meinung des Meisters selbst nach – einer der begabtesten Zeichner. Er setzte sein Studium in Italien und Frankreich fort, dann kehrte er nach Wien zurück, um hier eine Arbeit als Selbständiger zu beginnen.

Im Jahre 1911 verließ er aber Wien und lehrte an dem Lehrstuhl der Kunstgewerbeschule in Prag. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde er zum Architekten des Prager Schlosses nominiert und dieses Amt bekleidete bis 1935. Die durch Plečnik durchgeführte Wiederherstellung des Schlosses wird als eine seiner wichtigsten künstlerischen Leistungen betrachtet.

Zu seiner Heimatstadt Ljubljana kam er 1921 zurück, als ihm der Lehrstuhl an der wiedereröffneten Universität angeboten wurde. Vier Jahre später begann er seine Arbeit an ersten Entwürfen der Stadterweiterung. Dank seiner Freundschaft mit Ing. Matko Prelovšek, dem langjährigen Direktor des städtischen Baubüros, begann er bald die Mehrheit von städtischen Aufträgen zu erhalten. Unaufhörlich entwarf er bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkrieges und im Endergebnis änderte das Gesicht von Ljubljana von einer österreichischen Provinzstadt zu einer wahren slowenischen Metropole. Er entwarf vorwiegend öffentliche Bauwerke sowie Gebäude für finanzielle Institutionen, städtische Plätze, Ein- und Mehrfamilienhäuser, Markthallen und Brücken. Ende der 30-er Jahre richtete er seine Aufmerksamkeit auf die sakrale Architektur. Nach dem Krieg bearbeitete er Wiederaufbaupläne von vernichteten Kirchen. Diese Tätigkeit und seine tief religiöse Haltung brachten ihm keine Sympathie unter den Beamten der Nachkriegszeit, so begann der Architekt schnell seine hohe Position zu verlieren. Einzige Aufträge, die er damals erhielt, betrafen Denkmäler, die er für viele Städte in ganz Slowenien entwarf.

Jože Plečnik starb 1957 in Ljubljana. Bald ist er in Vergessenheit geraten und sein Werk wurde wirksam übergegangen. Erst in den 80-er und 90-er Jahren des vorigen Jahrhunderts weckte das Werk von Plečnik wieder das Interesse und gewann Annerkennung unter Architekten in der ganzen Welt. Seine Liebe zur klassischen Schönheit, ausgedrückt in ausgeglichenen Proportionen, der Symmetrie und Verhältnissen zwischen dem Ornament und der Bauwerksstruktur wurde richtig eingeschätzt; Prag und Ljubljana wurden zum Reiseziel weltberühmter Architekten, die dem Erbe von Plečnik ihre Verehrung darbringen wollten.