150 Jahre Albert Kahn

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Das Mainzer Zentrum Baukultur Rheinland-Pfalz nimmt den 150. Geburtstag Albert Kahns, der am 21. März 1869 im Hunsrückdorf Rhaunen das Licht der Welt erblickte, zum Anlass, den berühmten Architekten und einflussreichen Vertreter einer modernen, innovativen Industriearchitektur mit einer umfangreichen Ausstellung mit dem Untertitel „von Rhaunen nach Detroit“ zu würdigen.

Der im Alter von elf Jahren mit seinen Eltern in die Vereinigten Staaten ausgewanderte Kahn interessierte sich schon früh für Architektur und gründete 1895 sein Büro Albert Kahn Associates, das bald zu den größten des Landes zählte. Seine Fabrikbauten für die Autoindustrie in Michigan – darunter ein viergeschossiger Betrieb zur Massenfertigung des Ford T-Modells in Detroit und der gigantische Ford River Rouge Industriekomplex – prägten nicht nur die amerikanische Industrielandschaft, sondern wurden auch von zahlreichen Architekten der europäischen Moderne begeistert aufgenommen. In der damaligen Sowjetunion hinterließ er ebenfalls seine Spuren: Hier plante er zu Beginn der 1930er Jahre mehr als 500 Fabriken, darunter einige Fahrzeug- und Flugzeugwerke.

Zum Einsatz kamen dabei immer wieder Stahlbetonskelette nach dem „Kahn-System“ – entwickelt zusammen mit seinem Bruder Julius Kahn –, die große, wandfüllende Fensterflächen ermöglichten. Mit dem Erscheinungsbild und der strukturellen Rationalität seiner Fabrikbauten avancierte Albert Kahn zum Vorbild für das Neue Bauen.

Am Eröffnungsabend der Ausstellung begrüßen wird Frank Böhme, Vizepräsident der Architektenkammer Rheinland-Pfalz. In einem anschließenden Gespräch mit Manfred Klingel, Ortsbürgermeister Rhaunen und Jürgen Reichardt von der Münster School of Architecture geht es um die Bedeutung Albert Kahns für Rhaunen und den Einfluss seines Werkes auf die Architekturgeschichte. Dieter Marcello, Regisseur der Dokumentation „Albert Kahn 1869–1942“, wird in die Ausstellung und den Film einführen, der anschließend zu sehen ist.