Nexus
Das Manifesto for New Architecture resultiert aus der langjährigen Berufserfahrung der Pariser Architektin, Künstlerin und Soziologin Elizabeth de Portzamparc, sowie aus den gegenwärtigen gesellschaftlichen ökologischen und ökonomischen Herausforderungen. Die zehn Grundsätze ihres Manifests basieren auf der Idee, dass Architektur jede Interaktion mit den Elementen ihrer Umgebung - sowohl physisch als auch kulturell - verbessern muss. Die Ausstellung NEXUS veranschaulicht diese Philosophie und stellt die adaptiven Methoden vor, die Elizabeth de Portzamparc und ihr Team anwenden, um Orte und Ökosysteme zu verbessern und sie für neue Nutzungen anzupassen. Die Besucher:innen der Ausstellung sind eingeladen, die verschiedenen Methoden und Grundsätze anhand von 15 Projekten zu erkunden, darunter das international bekannte Musée de la Romanité in Nîmes, das 'vertical village' und lebendige Quartier Citadelles in Villejuif, die Innovations- und Wissenschaftszentren in Biot und in Shanghai, die bioklimatische Universitätsbibliothek Humathèque in Aubervilliers sowie die Stationen der Bordeaux Tramway.
Elizabeth de Portzamparc erklärt: "In einigen Sprachen wird dem lateinischen Wort 'Nexus' [dt.: Verbindung] eine logische Bedeutung zugeschrieben. 'Nexus' bezeichnet eine starke Beziehung, die zwingend einen Sinn, ein Motiv hat, sei es positiv oder negativ. Der Begriff Nexus zwingt uns also dazu, die Art dieser Beziehung zu hinterfragen: Ist sie komplementär oder harmonisch? Oder ist sie im Gegenteil mit Beherrschung oder gar Zerstörung verbunden? Ausgehend von diesem Verständnis des Begriffs Nexus bin ich der Ansicht, dass das Wesen der architektonischen Interaktion eine Beziehung der bereichernden Komplementarität, der Regeneration sein muss, die sich vom Begriff des Ausbeutens unterscheidet. Verbindung, Wechselbeziehung, Transformation, Entwicklung: 'Nexus' ist alles zugleich".
Für Portzamparc ist das Grundprinzip des Lebens im Begriff Nexus verankert: „Es ist die Interaktion zwischen Lebewesen und allen lebendigen Elementen und beschreibt eine Reihe von Einheiten in ständigem Austausch, die durch ihre gegenseitigen Beziehungen definiert sind. Durch die Fähigkeit der Architektur, Raum und Leben zu gestalten, hat sie eine grundlegende Rolle im Spiel des evolutionären Gleichgewichts. Als Antwort auf ökologische, wirtschaftliche und soziale Krisen muss sie Lösungen zur Wiederherstellung des Gleichgewichts der Ökosysteme unter Einbeziehung von Menschen und Nicht-Menschen bieten."
Eröffnung am Freitag, 31. Mai um 18:30 Uhr