14.5.–29.6.2022

Making the Museum Reinhard Ernst

Maki and Associates, Tokio
Adresse
Christinenstrasse 18-19, 10119 Berlin Map
Öffnungszeiten
Di-Fr 11–18.30 Uhr, So-Mo 13–17.00 Uhr

Das Museum Reinhard Ernst, das im Frühjahr 2023 im Stadtzentrum von Wiesbaden eröffnet wird, zeigt auf 8.910 Quadratmetern die private Sammlung abstrakter Kunst des Unternehmers Reinhard Ernst. Vollständig von der Reinhard & Sonja Ernst-Stiftung finanziert, ist das Projekt das Ergebnis eines 2010 begonnenen Planungsprozesses sowie der langjährigen Freundschaft zwischen Reinhard Ernst und dem japanischen Architekten Fumihiko Maki. Die Ausstellung Making the Museum Reinhard Ernst dokumentiert den intensiven Entwurfs- und Bauprozess anhand von Skizzen, Zeichnungen, Modellen, Fotos und Artefakten, die unter vier Themen präsentiert werden: Kontext, Form, Detail und Konstruktion. Dementsprechend wird der Ausstellungsraum bei Aedes in vier Quadranten unterteilt, in denen die vielfältigen Materialien Einblicke in dieses komplexe Bauprojekt geben.

Die bedeutende Sammlung abstrakter Kunst, die der Wiesbadener Unternehmer Reinhard Ernst seit den 1970er-Jahren aufgebaut hat, umfasst heute über 860 Werke. Bereits vor mehr als zehn Jahren war es ihm ein Anliegen, die Sammlung der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. So entstand die Idee eines Museums für abstrakte Kunst, in dem Werke aus der „Sammlung Reinhard Ernst“ sowie – je nach Themenschwerpunkt der Ausstellung – Leihgaben aus anderen Museen zu sehen sein werden. Was als Vision begann, entwickelte sich zu einem konkreten Projekt. 2016 schlug die Reinhard & Sonja Ernst-Stiftung der Stadt Wiesbaden vor, aus eigenen Mitteln ein Museum zu errichten und zu betreiben. Auf Basis eines Bürgerentscheids wurde mit breiter parteiübergreifender Zustimmung ein in bester Lage gelegenes Grundstück für 99 Jahre an die Stiftung verpachtet. Während dieses Zeitraums ist die Stiftung für den Unterhalt des Gebäudes und die Finanzierung der Ausstellungen zuständig. Kristin Feireiss und Hans-Jürgen Commerell, Direktoren des Aedes Architekturforums, betonen:

„Reinhard Ernst und die Stadt Wiesbaden haben dieses Vorhaben auf beispielhafte Art und Weise realisiert. In Berlin und anderen Orten geraten ähnlich gelagerte Museumsprojekte mitunter zu Denkmälern der politisch Verantwortlichen auf Kosten des Steuerzahlers. Das ist in diesem Fall deutlich besser gelöst.“

Das Museum Reinhard Ernst in der Wilhelmstraße 1 wird als internationales Kompetenzzentrum für abstrakte Kunst mit Kunstvermittlung für junge Menschen sowie Restaurant, Museumsshop, Veranstaltungsraum und öffentlichem Forum eine große Bereicherung für Wiesbaden und die Region sein. Aus der Vision eines leidenschaftlichen Sammlers wird so im Jahr 2023 ein zeitgenössisches Haus der Kultur für alle.

Die Ausstellung Making the Museum Reinhard Ernst legt den Schwerpunkt nicht auf fertige Objekte oder Bilder, sondern auf den Entstehungsprozess – sie stellt also nicht so sehr die Präsentation in den Mittelpunkt, sondern das „Denken, Machen und Bauen“, so Fumihiko Maki. Zahlreiche Skizzen, Zeichnungen und Modelle von Maki and Associates sowie Artefakte und Videos geben in vier Themenbereichen – Kontext, Form, Detail und Konstruktion – Einblicke in den komplexen Prozess der Entstehung des neuen Gebäudes. Ergänzt werden die in den vier thematischen Quadranten gezeigten Exponate im Aedes Architekturforum durch Fotografien von Klaus Helbig und Frank Marburger, die die Entstehung des Museums von Anfang an dokumentierten.