Boden für alle

Adresse
Herbert-Bayer-Platz 1, 04020 Linz Map
Öffnungszeiten
Mi–Sa 14–17.00 Uhr, Fr 14 - 20.00 Uhr
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Mit der Ausstellung „Boden für alle“ werden die vielen Kräfte sichtbar gemacht, die an unserem Boden und einer schwindenden Landschaft zerren. Sie zeigt auf, dass wir ein System geschaffen haben, das Flächenverbrauch zwingend voraussetzt. Schwache oder nicht angewandte Instrumente der Raumplanung, ein teils fehlgeleitetes Steuergesetz- und Förderungswesen sowie eine mutlose Politik schreiben den Status quo fort, anstatt eine Vision für die Zukunft zu entwickeln. Angesichts dramatischer Veränderungen des Klimas und steigender Wohnungspreise stellt sich die Frage, ob der bisherige Weg mit maximalen Kompromissen und minimalen Anpassungen noch tragbar ist.

Wo bleibt eine weitreichende und mutige Bodenpolitik?

Die Zersiedelung des Landes wird schon seit Jahrzehnten angeprangert. Mittlerweile könnten alle Österreicher*innen in bereits bestehenden Einfamilienhäusern untergebracht werden. Trotzdem wird weiter Bauland gewidmet, werden neue Einkaufszentren auf der grünen Wiese und Chaletdörfer in den Alpen errichtet. Die Hortung von und Spekulation mit Grundstücken verteuert das Wohnen und führt zu einer schleichenden Privatisierung des öffentlichen Raums. Versiegelung des Bodens trägt massiv zur Klimakrise bei.

Anschaulich und konkret, kritisch und manchmal auch unfreiwillig absurd erläutert die Ausstellung die politischen, rechtlichen und wirtschaftlichen Hintergründe. Wie wird Grünland zu Bauland? Wieso steigt der Preis für Grund und Boden? Was hat das alles mit unseren Lebensträumen zu tun? Fallstudien und Begriffserklärungen bringen Licht in das Dickicht der Zuständigkeiten. Ländervergleiche veranschaulichen Stärken und Schwächen, internationale Best-Practice-Beispiele zeigen Alternativen. Eine Sammlung an bereits bestehenden und möglichen neuen Instrumenten weist Wege zu einer Raumplanung, die die Ressource Boden schont, den Klimawandel abfedert, Boden spekulation unterbindet und eine gute Architektur ermöglicht.

Ergänzt wird die umfangreiche Ausstellung des Architekturzentrum Wien im afo um das Thema der Nutzung von Brachen und Leerständen in Oberösterreich.