MACHT RAUM GEWALT

Planen und Bauen im Nationalsozialismus
Adresse
Pariser Platz 4, 10117 Berlin Map
Öffnungszeiten
Mo–So 10–20 Uhr
E-Mail

Die Ausstellung zeigt anhand zahlreicher Modelle, Pläne, Fotografien, Filme und anderer Zeitdokumente das Planen und Bauen während der nationalsozialistischen Herrschaft von 1933 bis 1945. Sie untersucht bauliche und biografische Kontinuitäten und Brüche bis in die Gegenwart. Dabei bezieht sie sich neben dem Deutschen Reich auch auf die besetzten Gebiete in Osteuropa und zieht Vergleiche zu anderen Staaten in dieser Zeit.

Die rassistischen Inklusions und Exklusionspraktiken, ideologisch und propagandistisch hoch aufgeladen, bestimmten, wer wie leben durfte – und wer wie sterben musste. Die Schau basiert auf den Ergebnissen eines Forschungsprojektes, beauftragt durch das BMWSB und verantwortlich betreut von der UHK und dem kuratorischen Team. Ergänzend bietet die Akademie der Künste ein Veranstaltungsprogramm mit einer täglich laufenden Filmreihe (Dokumentar-und Künstler* innenfilme von 1961 bis 2019), Konzerten, Diskussionsrunden und Lesungen an sowie Führungen, szenische Lesungen und Angebote für Kinder, Jugendliche und Erwachsene.

Grundlage der Schau sind die nun erstmals einer breiten Öffentlichkeit vorgestellten Erkenntnisse des mehrjährigen Forschungsprojekts „Planen und Bauen im Nationalsozialismus. Voraussetzungen, Institutionen, Wirkungen“, betreut durch die Unabhängige Historikerkommission. Der von ihr gewählte Ausstellungsort in der Akademie der Künste könnte nicht geschichtsträchtiger sein. Hier hatte ab 1937 der Generalbauinspektor für die Reichshauptstadt Berlin seinen Sitz. Die Ausstellung geht indes weit über Albert Speers Wirken hinaus: Planen und Bauen im Nationalsozialismus durchdrang alle Lebensbereiche und gehörte zum Kernbereich nationalsozialistischer Diktatur. Die hohe ideologische Aufladung des Bauwesens und seine rassistischen Inklusions- und Exklusionspraktiken bestimmten, wer wie leben durfte – und wer wie sterben musste.

In 150 Kurzbiographien werden Architekten, Ingenieure, Stadtplaner und Baufachleute dieser Zeit vorgestellt. Neben personellen Kontinuitäten nach 1945 geht es auch um den Umgang mit den baulichen Hinterlassenschaften des NS-Regimes. Zur Ausstellung erscheint ein Katalog in deutscher und in englischer Sprache. Das Begleitprogramm beinhaltet Symposien, Führungen und Bildungsangebote. Darüber hinaus hat die Akademie der Künste ein Veranstaltungsprogramm entwickelt, das sich in künstlerischen und diskursiven Beiträgen mit gegenwartsbezogenen Fragestellungen zu „MACHT RAUM GEWALT“ befasst.