30.10.–12.12.2020

Christoph Hesse

Open Mind Places
Adresse
Karl-Marx-Allee 96, 10243 Berlin
Öffnungszeiten
Di–Fr 14–19 Uhr, Sa 12–18 Uhr

Das vergangene Jahr war vermutlich der vorläufige Höhepunkt der hyperkapitalistischen Phase der letzten Jahre. Viele Menschen ächzten unter dem permanenten Zeit- und Leistungsdruck, digitaler Informationsflut und Naturentfremdung. Die Corona-Pandemie hat das Szenarium jedoch schlagartig verändert und Prioritäten und Wertevorstellungen verschoben. Vor diesem Hintergrund ist für viele die Frage nach der Bestimmung des eigenen Lebens neu in den Vordergrund gerückt.

Christoph Hesse hat diese Entwicklung zum Anlass genommen, für seinen Heimatort Referinghausen (Sauerland) das Projekt Open Mind Places zu entwickeln. Es besteht aus 9 naturnahen „Follies“, die Besucher und Wanderer zum Innehalten, Nachdenken und Austausch einladen. Da es sich um ein Non-Budget Projekt handelt, wurden die Follies als einfache Konstruktionen aus lokalen Materialien konzipiert, die mithilfe seiner Familie, Anwohnern und befreundeten Handwerkern ehrenamtlich errichtet werden konnten. In Anlehnung an den Folly „Ursprung“ ist die Ausstellung eine Installation aus raumhohen, begehbaren Holzskulpturen, deren meditative Innenräume die für die Ausstellung entstandenen Fotografien von Laurian Ghinitoiu beherbergen.

Christoph Hesse hat sein Büro 2010 in Korbach gegründet, seit 2018 gibt es eine Niederlassung in Berlin. Zu seinen Bauten gehören die Villa F im Sauerland, Zwischen Gleis und Straße in Korbach und das Turmhaus in Waldeck-Frankenberg. 2017 hat Hesse das Gemeinschaftsprojekt Ways of Life initiiert, für das 19 international renommierte Architekt*innen (unter anderem Tatiana Bilbao, Juergen Mayer H., Anna Heringer, Robert Konieczny, Pezo von Ellrichshausen) experimentelle Wohnbauten für alternative Lebens- und Arbeitsweisen im ländlichen Raum realisieren. Aktuell arbeitet er an Neubauten für das Besucherzentrum Edersee und das Museum Freigrafschaft im Sauerland.