16.5.–13.7.2018

Die Erneuerung des Wohnens

Europäischer Wohnungsbau 1945-1975
Adresse
Zollstrasse 115, Zürich CH8005
Öffnungszeiten
Di–Mi 12–18 Uhr, Do 14–20 Uhr, Fr 12–18 Uhr, Sa 11–17 Uhr
E-Mail

Der Großteil des Wohnbaubestands in Europa wurde zwischen 1945 und 1975 neu errichtet. Die Gründe hierfür liegen im Wiederaufbau Europas nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs und in der ökonomischen Boomphase ab den späten 1950er Jahren. Der öffentlichen Hand kommt in dieser kurzen historischen Phase eine besondere Rolle zu. So mussten der Staat oder staatlich geförderte Institutionen die große Wohnungsnot beseitigen und hatten gleichzeitig die einmalige Gelegenheit, ihre (wohn-)politischen Ideale zu verwirklichen.
Die Ausstellung «Die Erneuerung des Wohnens» thematisiert den geförderten europäischen Geschosswohnungsbau zwischen historisch gewachsenen Standards, Konventionen und Normen sowie der Suche nach neuen Wohnformen, innovativen technisch-konstruktiven Möglichkeiten und alternativen ästhetischen Idealen. Im Rahmen der Ausstellung wird die Themenvielfalt im europäischen Wohnungsbau der Nachkriegszeit vergleichend dargestellt. Im Fokus steht die Frage, welche übergeordneten (internationalen) Themen die Wohnbauten dieser historischen Phase verhandeln und wie sich spezifische (lokale) Themen für einzelne Städte und Architektengruppen identifizieren lassen. Die Erschliessung der Themenvielfalt im europäischen Wohnungsbau basiert auf der historischen Rekonstruktion von rund siebzig ausgewählten Wohnbauten aus sieben europäischen Städten. Gezeigt werden Projekte aus Brüssel, Zagreb, Köln, Oslo, Porto, Lyon und Athen.
In der Ausstellung werden die Wohnungsbauprojekte der europäischen Nachkriegszeit unter sechs Themenfeldern klassifiziert. So stehen nicht die einzelnen Städte oder die chronologische Reihenfolge der Bauten im Vordergrund, sondern die prägenden Themen des europäischen Wohnungsbaus zwischen internationalen Debatten und lokalen Brechungen. Die Ausstellungsgestaltung in den Räumen des Architekturforums Zürich reflektiert die komparatistische Perspektive des Forschungsansatzes. Die Besucher*innen sind eingeladen, in der als «working archive» konzipierten Ausstellung die vertiefte Auseinandersetzung mit den gezeigten Beispielen zu suchen.
Die gezeigten Zeichnungen, Fotografien und Dokumentationen wurden im Rahmen des Forschungsseminars «Wohnen in Europa» von Studierenden der Technischen Universität Darmstadt erarbeitet.