Olympische Landschaft
Die Ausstellung zur ersten Monografie über Günther Grzimek von Regine Keller zeigt einen Ausschnitt des Werks dieses bedeutenden Landschaftsarchitekten mit Fotografien von The Pk Odessa Co. aus heutiger Sicht. Der Olympiapark in München zählt zu Grzimeks bekanntesten Projekten, sein gesamtes Werk ist richtungsweisend und zeitlos. Günther Grzimek (1915-1996) engagierte sich für eine neue Form des städtischen Grüns in Deutschland, eines "demokratischen Grüns", wie er es selbst nannte.
Er wollte Orte schaffen, die für alle zugänglich waren und allen dienten. Orte, die ohne zu viel Vorsicht und Regelwerk genutzt werden durften, "strapazierfähig wie ein guter Gebrauchsgegenstand". Nicht zu viel Pflegeaufwand sollten sie verursachen und ökologisch sinnvoll sein, so plante Grzimek fast nur mit heimischen Pflanzen. Er legte im Olympiapark widerstandsfähige Blumenwiesen an, statt Beeten und Zierbüschen. Margeriten und Klee blühen auf den Olympiahügeln, "billige" Blumen die auch gepflückt werden dürfen, so Grzimeks Vorstellung (1). Zugleich setzte er sich für eine praxisorientierte Ausbildung in der Landschaftsarchitektur ein. Das Werk dieses herausragenden Lehrmeisters und Landschaftsarchitekten beleuchtet die bewegte Geschichte der Landschaftsarchitektur in Deutschland von den 1930er Jahren in Berlin bis in die 1990er in München. (1) Magdalena Zumbusch, Süddeutsche Zeitung vom 17.10.2022