Vision und Aktion
Architektur kann einen Beitrag zu einer gerechten, humanen und nachhaltigen Zukunft leisten. Soziales Ungleichgewicht und die dramatische Klimakrise sind Hauptangriffspunkte, die in einem strategischen Prozess neu gestaltet werden müssen. Mit natürlichen und recycelten Materialien und alternativen Energiekonzepten müssen Lösungen gefunden werden, die die gebaute, natürliche und soziale Umwelt in Einklang bringen und gleichzeitig den Einsatz neuer Ressourcen reduziert. Die Nutzer müssen aktiv in den Gestaltungsprozess einbezogen werden, mit dem Ziel, die Eigenverantwortung der Menschen zu fördern und so die richtigen Orte für die Gemeinschaft zu schaffen.
Mit der Ausstellung "VISION UND AKTION" stellen Christoph Hesse Architekten anhand von mehreren Projekten zwei parallele Linien vor, die diesen Ansatz verdeutlichen. Es werden zum einen einzelne Projekte gezeigt, die die Fähigkeit haben, das System zu verändern, indem sie als Katalysatoren auf lokaler Ebene wirken und einen Prozess anregen. So hat zum Beispiel die Villa F, ein netzunabhängiges Haus im Sauerland, einen Bottom-up-Prozess in Gang gesetzt, in dem die Menschen vor Ort ein umweltfreundliches Energienetz aufgebaut haben, das ganze Gemeinden CO2-neutral und unabhängig vom globalen Energiemarkt gemacht hat. Zum anderen werden Orte betrachtet, die die Möglichkeit bieten, die Perspektive zu verändern: Orte, an denen Menschen aus der alltäglichen Routine heraustreten und die Welt anders als gewohnt wahrnehmen können. So besteht etwa das in Referinghausen entwickelte Projekt "Open Mind Places" aus neun naturnahen Follies, die zum Nachdenken und Erfinden von Ideen für eine offene Gesellschaft und ökologische Zukunft anregen.
Alle Projekte haben einen starken Bezug zu dem Ort, an dem sie gebaut sind, und katalysieren mehr Aufmerksamkeit auf den regional-ländlichen Raum. Sie verdeutlichen, wie wichtig es ist, sowohl den Bauprozess nachhaltig anzugehen, indem recyceltes Material verwendet und vorhandene Strukturen genutzt und umgewandelt werden. Gleichzeitig verweisen sie auf die Zukunft von Architektur, indem nachhaltig orientierte Energielösungen angestrebt werden.