Hans Poelzig’s Project for Ukraine
»Der internationale Wettbewerb zur Erlangung von Entwürfen für das staatliche ukrainische Theater für musikalische Massenaufführungen in Charkiw mit einem Fassungsvermögen von 4000 Plätzen« - dieser ziemlich lange Titel inspirierte eine Rekordzahl von Teilnehmern aus der ganzen Welt.
Die Ergebnisse wurden im Frühjahr 1931 veröffentlicht. 144 Projekte wurden eingereicht, 99 davon aus dem Ausland, auch aus den Vereinigten Staaten oder Japan. Die meisten Projekte kamen aus Deutschland. Die belgische Zeitschrift La Cité bewertete die Organisation des Wettbewerbs in Charkiw im Oktober 1931: »Dieser Wettbewerb, über den wir hoffentlich bald wieder sprechen werden, ist einer der wichtigsten und am besten organisierten, an denen sich in den letzten Jahren Architekten aus allen Ländern beteiligen konnten«. Dieses bedeutende Ereignis in der Geschichte der Moderne ist nach wie vor kaum bekannt, da alle originalen Wettbewerbseinsendungen verloren sind.
In der Ausstellung werden 14 der prämierten Entwürfe gezeigt, die anhand von zeitgenössischen Kopien und Abbildungen in der Architekturpresse der 1930er Jahre reproduziert wurden, sowie die Originale der Vorentwürfe der beiden deutschen Architekten Hans Poelzig und Otto Kohtz, die sich im Architekturmuseum der TU Berlin erhalten haben. Die Ausstellung basiert auf Forschungen von Prof. Dr. Svitlana Smolenska (Ukraine, KSAU / TH OWL), die mit Unterstützung der Volkswagen-Stiftung in enger Zusammenarbeit mit dem Architekturmuseum durchgeführt wurden.
Eröffnung am Donnerstag, 12. Oktober um 19 Uhr
Sprecher*innen: Hans-Dieter Nägelke, Svitlana Smolenska