7.12.2023–22.2.2024

Im Gleichschritt

Der Architekten- und Ingenieurverein zu Berlin im Nationalsozialismus
Adresse
Strasse des 17. Juni 150/152, 10623 Berlin
Öffnungszeiten
Mo–Do 12–16 Uhr

Seit seiner Gründung 1824 war der Berliner Architekten- und Ingenieurverein zwar staatsnah, aber überparteilich. Unmittelbar nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 schaltete er sich jedoch selbst gleich: Mit der Wahl eines Parteifunktionärs zum Vorsitzenden und dem Ausschluss von mindestens 83 jüdisch-stämmigen sowie politisch missliebigen Mitgliedern. Erst fünf Jahre später wurde er als „Gaufachgruppe Berlin der Fachgruppe Bauwesen im NS-Bund Deutscher Technik“ offiziell der NSDAP eingegliedert, deshalb nach Kriegsende zunächst aufgelöst und 1950 schließlich wieder zugelassen.

Anhand der Vereinsgeschichte, Biografien von Akteur:innen und den Ergebnissen des bis zuletzt durchgeführten Schinkelwettbewerbs behandelt die Ausstellung den bedrückenden Prozess von Anpassung, Beteiligung und Profitnahme - auch über 1945 hinaus.
Teil dieser Geschichte ist auch die enge personelle Verflechtung zwischen Verein und Technischer Hochschule / Universität. Auch gingen 1953 mit der Bibliothek des Vereins und seinem Zeichnungsarchiv viele Quellen, aus denen sich die Ausstellung speist, in das Eigentum der TU über. Ausstellung und Ausstellungskatalog entstanden deshalb als gemeinsames Forschungsprojekt von AIV und Architekturmuseum.
Im Rahmen der Ausstellung stellen vier weitere baukulturelle Verbände (ARL, BDA, DASL und werkbund berlin) ihre Auseinandersetzung mit der eigenen NS-Vergangenheit vor.

Eröffnung: 6.12.2023, 19 Uhr
Sprecher*innen: Hans-Dieter Nägelke (Architekturmuseum), Tobias Nöfer (Architekten- und Ingenieurverein zu Berlin Brandenburg)

Pressegespräch: 5.12.2023, 10 Uhr
Sprecher*innen: Dr. Hans-Dieter Nägelke (Architekturmuseums der TU Berlin), Tobias Nöfer (AIV-Vorsitzender), Jörg Rudolph M.A. (Archivar und Historiker)