16.11.–20.12.2018

Erinnerungen, Abstraktionen, Idealisierungen

Eine Betrachtung des Studentenwohnheims Jakobsplan in Weimar
Adresse
Geschwister-Scholl-Strasse 8, 99423 Weimar
Öffnungszeiten
Mo–Fr 9–19 Uhr, Sa+So 9–16 Uhr

Der Beitrag für die 2. Jahrestagung des GRK 2227 mit dem Titel »Collecting Loss« beruht auf dem ersten Teil eines Entwurfsprojektes mit Studierenden im 3. Semester im B.Sc. Architektur im Wintersemester 2017/18 mit dem Titel »Von Elementen des Wohnens zu Formen von Gemeinschaft – Jakobsplan / Wohnhaus für Studierende (Das 100)«.

Die Ausstellung präsentiert und kontextualisiert die detaillierte zeichnerische Betrachtung des Studentenwohn- heims Jakobsplan in Weimar im Oktober/November 2017. Das Gebäude wurde 1970 – 72 unter Leitung der Archi- tektin Anita Bach, geb. 1927 und ab 1969 Professorin an der Hochschule für Architektur und Bauwesen (HAB) in Weimar, geplant und wird zur Zeit sa- niert. Im Zuge der Sanierung werden die Erschließungsstruktur einschließ- lich des Foyers und des Treppenhauses, die ursprünglichen Wohngruppen mit ihren gemeinschaftlichen Arbeitsräu- men und späteren Küchen, die Aufent- halts- und Clubräume und sowie die Freianlagen maßgeblich verändert. Die Betrachtung des Gebäudes erfolgte in den Wochen der langsamen Ent- mietung und des zunehmenden Leer- stands unmittelbar vor Beginn der Sanierungsarbeiten. Die Zeichnungen, die als isometrische Axonometrien angefertigt wurden, setzen sich aus- schnitthaft mit Elementen des Studen- tenwohnheims und seines Gebrauchs in der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft auseinander. Hierfür wurde als Methode des Zugangs und der Ord- nung eine Matrix aus 9 Blättern DIN A0 mit der Gesamtdarstellung des Gebäu- des zugrunde gelegt, wobei die Stu- dierenden zunächst ein Thema und anschließend das entsprechende Blatt für ihre Zeichnung wählen konnten. Einige Themen ließen sich nicht auf einem einzigen Blatt darstellen, weshalb ein weiteres Blatt hinzugezogen wurde, um die Erzählung zu erweitern. Die Summe der Zeichnungen kann als ein strukturiertes Archiv bezeichnet werden, das subjektive Beobachtungen, zurück- liegende Erinnerungen (der Eltern), Abstraktionen und Idealisierungen be- inhaltet und den bevorstehenden Ver- lust sowie das utopische Potential des Gebäudes gleichermaßen thematisiert.

Lehrende: Verena von Beckerath, Till Hoffmann, Henning Michelsen

Studierende: Svea Abert, Zeynep Argat, Alan Cifuentes Waidelich, Nicolas Cornejo, Yola Fahdt, Grit Farl, Valentin Gies, Franziska Gödicke, Dominik Göthel, Daniel Granzin, Franziska Held- mann, Julia Anna Janiel, Joanna Klimczak, Anna-Lena Kriz, Fabian Landes, David Munoz Hasselbrink, Juliane Peters, Sarah Pens, Jonathan Reyes Villar, Stefan Schnieders, Ernst Schubert, Mai Khanh Linh Tran, Maximilian Wießalla, Natalia Wyrwa, Ting Yi Yang

VERENA VON BECKERATH ist seit 2016 Professorin für Entwerfen und Woh- nungsbau an der Fakultät für Architektur und Urbanistik, Bauhaus-Universität- Weimar. Nach kulturwissenschaftlichen Studien in Paris und Hamburg mit den Schwerpunkten Soziologie, Psychologie und Kunstgeschichte studierte sie Architektur an der TU Berlin. Sie war wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehr- stuhl für Stadterneuerung und Entwer- fen, Prof. Adolf Krischanitz, an der UDK Berlin, lehrte an der Hochschule Anhalt in Dessau und an der TU Braun- schweig und war Visiting Critic an der Cornell University in Ithaca, NY. Verena von Beckerath ist Partnerin im Berliner Architekturbüro HEIDE & VON BECKERATH.