John Hejduk

Adresse
Wolfgang Pauli-Strasse 15, 08093 Zürich Map
Öffnungszeiten
Mo–Fr 8–22 Uhr, Sa 8–17 Uhr

”Die Argumente und Standpunkte befinden sich innerhalb des Werkes, innerhalb der Zeichnungen; es bleibt zu hoffen, dass die Konflikte der Form zu einer Klarheit führen werden, die nützlich und vielleicht auch übertragbar sein kann.”
– John Hejduk, 1964

Im Vorfeld des fünfzigsten gta Jubiläums im Jahr 2017 arbeiten wir zusammen mit Drawing Matter und Alexander Lehnerers Lehrstuhl für Architektur und Städtebau daran, eine Ausstellung über John Hejduk zusammenzustellen, einen amerikanischen Architekten des 20. Jahrhunderts. Die Präsentation seiner Zeichnungen soll an die drei Hejduk-Ausstellungen erinnern, die das gta zwischen 1973 und 1983 veranstaltet hatte, darunter auch seine legendäre Ausstellung mit Aldo Rossi (1973).

John Hejduk würdigte die ETH Zürich als seine ”europäische Basis” nach einem langen Entwicklungsweg mit Bernhard Hoesli, die auf ihrer gemeinsamen Lehrerfahrung an der University of Texas School of Architecture, Austin, in den 1950er Jahren gegründet war. Mit dieser Ausstellung bringen wir Hejduk nach Zürich zurück, und zwar nicht nur, um seinen Werdegang neu zu untersuchen, sondern auch um darüber nachzudenken, was sein Werk innerhalb des heutigen Kontextes von Architektur und Kultur beitragen könnte. Die Bedeutung, die Hejduk ungefähr 30 Jahre nach seinem letzten Besuch vermutlich zukommt, leitet sich von einem einzigartigen Aspekt seines Werkes ab: Seine Untersuchungen, Argumente und Ideen sind im Wesentlichen nicht über Schriften oder Gebäude verstreut. Vielmehr ist die Architektur innerhalb der Zeichnungen und Modelle selbst lokalisiert – und sie wird durch diese vermittelt. Trotz (oder wegen) der Exklusivität seiner Medien verfügt das Werk über eine beträchtliche Breite und Tiefe; es enthält spekulative, disziplinäre, historische, praktische und theoretische Implikationen. Hejduks Schaffen widersetzt sich einer oberflächlichen Zusammenfassung oder endgültigen Schlussfolgerungen. Eben diese rätselhafte Eigenschaft hat dazu beigetragen, das Werk von dem kulturellen und diskursiven Kontext zu befreien, in welchem es geschaffen wurde, da sie es für neue Lesarten und Interpretationen offenlässt. Für die Ausstellung werden Materialien aus dem gta Archiv mit zwei charakteristischen Werken Hejduks in Zusammenhang gebracht, die aus den Sammlungen von Drawing Matter und der Architectural Association stammen: ‹Diamond Museum C› von 1967 und seine ‹Victims masque› von 1986, wobei die erste den Höhepunkt von Hejduks frühem Schaffen markiert. Da sie die Unterscheidungen zwischen Subjekt und Objekt, Beobachter und Beobachtetem, Funktion und Figur, Durchführung und Kommunikation sowie Architektur und Stadt hinterfragen oder aufheben, liefern Hejduks Masques einen wertvollen Kontrapunkt zum zeitgenössischen Schaffen in der Architektur.