Performative Archive: Skopje

Adresse
Wolfgang Pauli-Strasse 15, 08093 Zürich Map
Öffnungszeiten
Mo–Fr 8–22 Uhr, Sa 8–17 Uhr

Nach dem verheerenden Erdbeben 1963 in Skopje förderte die UNO einen Masterplan, mit dem die zu 80% zerstörte Stadt neu aufgebaut wurde. Internationale Architekten wie Kenzo Tange, Constantinos Doxiadis und Adolf Ciborowski bildeten eine Arbeitsgruppe im Institute for Urban Planning Skopje, die sich mit der brisanten Frage des Wiederaufbaus von Städten beschäftigte. Die Teilnehmenden verstanden diese Forschung als Modell für zukünftige Städteplanung, die auch an anderen Orten zum Einsatz gelangen sollte. Seither liegen die wertvollen Studien beinahe unangetastet, jedoch in prekärem Zustand in einem verlassenen Archiv.

Dieses vom Verschwinden bedrohte Archiv wird nun an der ETH Zürich erstmals sichtbar und aus einer zeitgenössischen Perspektive diskutiert. Modelle, Studienbücher, Pläne und Fotos legen ein reiches historisches Zeugnis ab. Gleichzeitig öffnet das Projekt «Performative Archive: Skopje» das Archiv für die Gegenwart, indem es diesen Ort des Vergangenen als Treffpunkt für lebendige Diskussionen versteht. So verlegt der Doktorand Damjan Kokalevski während der Dauer der Ausstellung seinen Arbeitsplatz in die Bühnenstruktur des Studios Tom Emerson, um mit den Besuchern in persönliche Gespräche über seine Forschung zu kommen. Zusammen mit anderen Doktorierenden sind weiterhin Lesegruppen und öffentliche Seminare geplant, die der Frage nach dem Umgang mit prekären Archiven nachgehen und das ausgestellte Archiv als Ort des wissenschaftlichen Austauschs nutzen.

In Zusammenarbeit mit Damjan Kokalevski (Doktorand ETH Zürich), Museum of the City of Skopje und gta Archiv, ETH Zürich