Bold City, brave decisions
Im Jahr 2024 wird das 60-jährige Jubiläum der Städtepartnerschaft Graz und Groningen gefeiert. Zu diesem Anlass lud die HDA das niederländisch-deutsche Architektur- und Stadtplanungsbüro De Zwarte Hond ein, das die Stadtplanung Groningens maßgeblich geprägt hat, um Groningen den Grazerinnen und Grazern vorzustellen. Mit der Ausstellung „Kühne Stadt, mutige Entscheidungen. „Wie sich die Stadt Groningen in eine Musterstadt verwandelte“ gibt das Büro Einblicke in den Wandel der niederländischen Stadt in den letzten Jahrzehnten und regt zu einem regen Austausch über die Herausforderungen an, denen die Partnerstädte gegenüberstehen, und die künftigen mutigen Entscheidungen, die sie treffen müssen.
Städtische Zentren auf der ganzen Welt wachsen seit Jahrzehnten stetig und werden dies auch in absehbarer Zukunft tun, ebenso wie Graz und Groningen. Städte, die beide eine stetig wachsende Bevölkerung haben. Der heutige neue Druck auf die Stadtentwicklung ist vielfältig: Wie können wachsende Städte auf die jüngsten Herausforderungen für eine nachhaltige Stadtentwicklung reagieren? Wie können wir äußerst lebenswerte, nachhaltige und integrative Städte schaffen, die mit ihrer Bevölkerung wachsen können? Von wem können wir lernen, um inspirierte Entscheidungen darüber zu treffen, wie wir die Städte der Zukunft gestalten und verwalten? Wie können wir eine hohe Lebensqualität in einer sozial und ökologisch nachhaltig gestalteten Stadt gewährleisten? Mit anderen Worten: Wie können wir Städte heute lebenswert machen?
Graz und Groningen haben viele Gemeinsamkeiten: Beide haben rund 300.000 Einwohner und ein historisches Zentrum am Flussufer gelegen. Ihre Universitäten mit jeweils mehr als 60.000 Studierenden sind wichtige nationale Zentren für Forschung, Wissenschaft und Kultur in ihrer Region und darüber hinaus. Beide Städte verfügen über eine lebendige und vielfältige Kreativszene mit Festivals und Veranstaltungszentren für Kunst, Musik und Design. Schließlich können beide auf eine lange Geschichte hochwertiger Architektur zurückblicken, die sich durch eine durchdachte Kombination historischer und moderner Gebäude auszeichnet. Angesichts dieser vielen Gemeinsamkeiten erscheint es besonders interessant, die jeweiligen Ansätze zur Stadtentwicklung in Graz und Groningen zusammenzuführen. Ziel der Ausstellung und des begleitenden Eröffnungsgesprächs ist es daher, den Dialog zwischen beiden Städten und ihren Bürgern über zukünftige Stadtentwicklungen anzuregen und Strategien für sozial und ökologisch nachhaltige Städte auszutauschen.
Die Ausstellung wirft anlässlich des 60-jährigen Jubiläums der Städtepartnerschaft einen genaueren Blick auf die Stadt Groningen und stellt deren städtebauliche Entwicklung in Graz vor. Nach einem Überblick über die historische Entwicklung Groningens werden exemplarisch drei der wichtigsten „mutigen Entscheidungen“ und deren Umsetzung in verschiedenen Phasen der Stadtentwicklungsplanung vorgestellt. Dazu gehören die Umsetzung des Stadterweiterungsplans von Berlage, der 1928 entwickelt und 1932 aktualisiert wurde, die Entwicklung und Umsetzung des Verkehrsplans von Max van den Berg im Jahr 1977 und die Unterstützung innovativer und manchmal umstrittener Architekturprojekte von Ypke Gietema, der Groninger war Von 1978 bis 1992 war er Stadtrat für Raumentwicklung. Zusammen haben diese mutigen Entscheidungen Groningen zu der kompakten, charakteristischen und vorbildlichen Stadt gemacht, die sie heute ist.
Ziel der Ausstellung ist es, Bürger und Experten gleichermaßen zu inspirieren und zum Diskurs über das Thema Stadt und ihre Zukunft einzuladen, ihre öffentliche und politische Dimension darzustellen und die Beziehung und den Austausch zwischen ihren Bewohnern zu fördern.