Hermann Czech - Ungefähre Hauptrichtung
Hermann Czech zählt zu den renommiertesten Architekt:innen Österreichs. Sein vielseitiges Werk verbindet Theorie und Praxis und reicht von Stadtplanung über Wohn-, Schul- und Hotelbauten bis zu kleinmaßstäblichen Interventionen und Ausstellungsgestaltungen. Czechs Entwurfsansatz beruht auf methodisch erarbeiteten Planungsentscheidungen, die sich zugleich dem Unerwarteten und Alltäglichen öffnen. Die Ausstellung zeigt eine Auswahl seiner Projekte von den 1960ern bis heute, vermittelt seine theoretischen Arbeiten und widmet sich auch Czechs kritischer Auseinandersetzung mit der Architektur-Avantgarde der 1960er Jahre, die unter anderem im Rahmen der trigon-Ausstellungen in Graz präsent war.
Hermann Czech zählt zu den renommiertesten Architekt:innen Österreichs und ist eine profunde Stimme im aktuellen Diskurs. Sein architektonisches Werk umfasst Stadtplanung, Wohn-, Schul- und Hotelbauten ebenso wie Interventionen in kleinem Maßstab und Ausstellungsgestaltungen. Architekturtheorie versteht Czech als „Denken zum Entwurf“: Seine kritischen Texte zu den Protagonisten der Wiener Moderne, zu architektonischen Themen wie dem „Umbau“ oder zu den Methoden der Architekturproduktion bezeugen ein enges Verhältnis von Theorie und Praxis. Czechs Entwurfsdenken folgt der Überzeugung, dass
Planungsentscheidungen erst tragfähig sind, wenn sie nicht auf „Einfällen“ beruhen, sondern methodisch erarbeitet werden, sich zugleich aber auch dem Unerwarteten und Alltäglichen öffnen. Dieser „Mehrschichtigkeit“ des Entwerfens und Herstellens von Architektur widmet sich die Ausstellung „Hermann Czech – Ungefähre Hauptrichtung“ in einer abwechslungsreichen Projektauswahl. Anhand von Entwürfen und Realisierungen aus den 1960er-Jahren bis in die Gegenwart werden Methoden („wie etwas entsteht“) und räumliche Wirkungen („wie etwas ausschaut“) dargestellt. In der pointierten Gegenüberstellung der Werkbeispiele werden Reichhaltigkeit auch im Unscheinbaren sichtbar, zudem werden Aspekte der Partizipation beleuchtet, die bei Czech mit einer gedanklich fundierten Position des Manierismus verknüpft ist. Czechs Architektur will nicht verführen, sondern durch profunde Planungsentscheidungen und in der Raumerfahrung selbst überzeugen.
Die Schau in Graz beschäftigt sich auch mit Czechs kritischer Haltung gegenüber der Architektur Avantgarde der späten 60er Jahre in Österreich, die später von Peter Cook unter dem Namen „The Austrian Phenomenon“ international bekannt wurde. Ein wichtiger Kristallisationspunkt für diese Szene waren die Trigon Architekturausstellungen 1967 und 1969 in Graz, Hermann Czech hat 1969 ebenfalls ein Projekt, „Räumlicher Städtebau“ bei Trigon eingereicht, dieses wurde damals aber nicht angenommen. Ungefähr zeitgleich 1971 brachte Hermann Czech mit dem Text „Nur keine Panik“ seine Kritik an den damaligen Architekturtendenzen auf den Punkt. In der Ausstellung in Graz werden auch bisher unveröffentlichte Projekte, wie zum Beispiel sein Beitrag im Wettbewerb zum Trigon Museum, gezeigt.
Eine Ausstellung des fjk3–Raum für zeitgenössische Kunst in Kooperation mit dem Architekturzentrum Wien. Kuratorinnen der Ausstellung „Hermann Czech – Ungefähre Ausstellung“ in Wien: Claudia Cavallar, Gabriele Kaiser, Eva Kuß, Fiona Liewehr in Kooperation mit Hermann Czech.
Die Ausstellung wurde in Kooperation mit dem fjk3 – Raum für zeitgenössische Kunst von Eva Kuß und Zerina Džubur gemeinsam mit Hermann Czech für das HDA – Haus der Architektur neu entwickelt.
Eröffnung: 17.9.2025, 19 Uhr
