22.7.–18.9.2016

Dem Gestern ein Morgen geben

Iran: Architektur und Kunst
Adresse
Linienstrasse 139/140, 10115 Berlin
Öffnungszeiten
Di–So 14–18 Uhr

Wie geht eine Gesellschaft mit ihrem kulturellen Erbe um? Wie können Vorstellungen von Identität, Kultur, Tradition und Geschichte zur Ressource werden? Wie können wir "dem Gestern ein Morgen geben", wie Le Corbusier es 1929 formulierte? In Iran, einem Land, das auf eine Jahrtausende alte Hochkultur zurückblicken kann und dessen kulturelle Identität in den vergangenen 500 Jahren wechselvoller Geschichte verschiedenen Einflüssen und Brüchen unterzogen war, stellt sich die Frage den Kulturschaffenden, Architekten, Künstlern, Autoren und Wissenschaftlern in besonderem Maße.

Der iranische Beitrag zur Architektur Biennale in Venedig 2014, "Instant Past", stellt die Entwicklung der Architektur während des iranischen Modernisierungsprozesses im 20. und 21. Jahrhundert dar. Er zeigt Bauten, mit denen ein Prozess der Re-Kreation und der Neuinterpretation des historischen Erbes angestoßen wurde. Mehraneh Atashi und Dadbeh Bassir setzen sich in ihren Foto- und Videoarbeiten, Mona Hakimi-Schüler in ihren Collagen und ihrer Installation mit traditionellen Techniken, alten Legenden oder persischer Lyrik auseinander. Sie untersuchen deren Bedeutung in heutigen soziopolitischen Kontexten und reflektieren die Veränderung traditioneller Normen in einer sich rasant verändernden Welt. Der Architektur sowie den künstlerischen Positionen gemeinsam ist, dass sie die scheinbar binären Kategorien von Vergangenheit und Zukunft, von Tradition und Moderne in Frage stellen. Sie versuchen diese zu verbinden und für die Zukunft nutzbar zu machen.