Stadtmuseum im Haus zum Stockfisch Erfurt

Adresse
Johannesstraße 169, 99084 Erfurt Map
Öffnungszeiten
Di-So 10-18.00 Uhr

Ein bauhistorische Kleinod ist das „Haus zum Stockfisch“. Es gehört zu den Besuchermagneten der Landeshauptstadt Erfurt und beherbergt seit 1974 das Stadtgeschichtsmuseum. Der Waidhändler und Biereige Paul Ziegler ließ 1607 auf einem mittelalterlichen Keller ein dem Zeitgeschmack der Spätrenaissance entsprechendes attraktives Wohn- und Geschäftshaus bauen. Bereits beim Vorgängergebäude tauchte der Name „Zum kleinen und großen Stockfisch“ auf. Stockfische – getrocknete Meeresfische – waren im Mittelalter und in der frühen Neuzeit ein begehrtes Fernhandelsgut. Der gestalterische Aufwand ließ das „Haus zum Stockfisch“ zu einem bedeutenden profanen Baudenkmal in Thüringen werden.

Die gesamte äußere Erdgeschosszone ist mit einer Art Schachbrettmuster aus hervorspringenden und zurückstehenden Steinquadern gestaltet, zum einen zugespitzt, zum anderen mit Beschlagwerk ornamentiert. Der zweigeschossige Erker mit Ziergiebel und das Portal sind prächtig geschmückt. Die Fassadenelemente wurden wahrscheinlich aus vorgefertigten Bauteilen nach Vorlagebüchern zusammengesetzt, wobei sich kein Ornament wiederholt.
Das Stadtmuseum gehört zu den wenigen Erfurter Häusern die noch ihr originales Hauszeichen besitzen. Über dem Portal befindet sich eingerahmt ein Fisch, der keiner Spezies zugeordnet werden kann. Die Wappen der Erstbesitzerfamilien Milwitz und Ziegler wurden am Erker platziert. Oberhalb der Eingangstür fügte man die Wappen späterer Hausbesitzer ein.