Hans Georg Esch
Vom 19. September bis zum 13. Dezember 2024 präsentiert das Italienische Kulturinstitut Köln die außergewöhnliche Ausstellung „Der architektonische Blick I - Pompeji“ des international renommierten Architekturfotografen Hans Georg Esch. In dieser umfangreichen und faszinierenden Ausstellung präsentiert das HGEsch-Team gemeinsam mit dem Fotografen fast 60 faszinierende neue Perspektiven auf die über 2500 Jahre alte römische Stadt in der Metropolregion Neapel, die im Jahr 79 n. Chr. durch den verheerenden Ausbruch des Vesuvs untergegangen ist.
Pompeji ist eigentlich „ausfotografiert“. Doch Hans Georg Esch verlässt sich nicht nur auf seinen spezifisch „architektonischen Blick“, sondern nutzt auch modernste Fototechnik, einschließlich Drohnenaufnahmen, um in der von Archäologen ausgegrabenen Siedlung am Fuße des Vesuvs neue Perspektiven zu eröffnen. Der Architekturfotograf bringt die Motive aus Pompeji wie kostbare Reliquien nach Köln, wo seine Bilder eine Bedeutung entfalten, die weit über ihre rein dokumentarische Funktion hinausgeht. Sie entwickeln eine überhöhte Wirkung und gewinnen als Fotografien mit immersivem Gehalt eine neue Tiefe.
Die innovativen Fotografien Eschs ermöglichen es, die ehemalige antike römische Stadt neu zu sehen und auch Verbindungen zwischen der römischen Stadtplanung und den urbanen Strukturen der modernen Metropolen zu erkennen. Seine Fotografien zeigen Pompeji nicht nur als historische
Stätte, sondern als lebendigen Teil der urbanen Landschaft von heute. Die außergewöhnlichen kartografischen Ansichten eröffnen bisher ungesehene Dimensionen und offenbaren unerwartete Bezüge, die aufschlussreiche Vergleiche zwischen der Antike und der Gegenwart ziehen lassen. Die Ausstellung lädt die Besucher:innen ein, die verlorene Welt Pompejis mit den Augen eines heutigen Zeitzeugen zu erleben und die faszinierenden Parallelen zur Stadtplanung im späten 20. und frühen 21. Jahrhundert zu entdecken.
Hätte der Vesuv-Ausbruch im Jahr 79 die Stadt nicht verschüttet – ein Ereignis, das Goethe als „freudiges Unheil“ für die Nachwelt bezeichnete –, würde Pompeji vielleicht heute einer der vielen süditalienischen Kleinstädte ähneln, in denen der Geist der antiken Stadt nur gelegentlich durchscheint. Auch Köln birgt viele verborgene Orte aus der Antike, und an manchen Stellen lassen sich bis heute Überreste aus der römisch-germanischen Zeit finden. Während in Pompeji, am Golf von Neapel, freigelegt ist, was in Köln von der modernen Stadt überbaut wurde, bleibt am Rhein vieles unsichtbar. Hans Georg Esch entführt in der Ausstellung die Betrachter:innen seiner Bilder in die Bilderwelten seines architektonischen Sehens. Ein 360°- Panorama, installiert als Rotunde, zeigt das heutige Pompeji – den Parco Archeologico als Teil der heutigen Agglomeration – aufgebaut auf dem Kölner Neumarkt in der Zeit vom 14. bis 28. September 2024, als urbanen Teil der Metropolregion Neapel.
Mit der Ausstellung Hans Georg Eschs im Italienischen Kulturinstitut in Köln und seiner Rotunde auf dem Neumarkt startet in Köln eine Serie der Präsentationen seiner Pompeji-Fotos, der eine Ausstellung anlässlich des 50-jährigen Jubiläums des Römisch-Germanischen Museums und einer Kooperation mit der Messe Köln und der Art Cologne gegen Ende des Jahres folgen. Die Rotunde wandert vom Neumarkt auf den Platz vor dem Haupteingang zur Köln Messe.
Eröffnung: 18.9.2024, 19 Uhr
In Anwesenheit des Fotografen Hans Georg Esch
Redner: Raimund Stecker