Museumsvisionen

Der Wettbewerb zur Erweiterung der Berliner Museumsinsel 1883/84
Eine Ausstellung von
Adresse
Schinkelplatz 1, 10117 Berlin
Öffnungszeiten
Dienstag-Sonntag 12-18 Uhr

Die fünf Häuser der Berliner Museumsinsel zählen zu den wichtigsten Kulturbauten der Welt. Das Ensemble von Altem und Neuem Museum, Alter Nationalgalerie, Bode- und Pergamonmuseum wurde 1999 von der Unesco zum Welterbe erklärt.
Das Ringen um einen Gesamtplan begleitet die Museen seit 1797. Besonders günstig dafür standen die Zeichen nach der Reichsgründung 1871. Geld und politischer Wille kamen zusammen, Berlin kulturell, architektonisch und städtebaulich in eine Reihe mit Paris, London, Wien oder St. Petersburg zu stellen. Die Museumsinsel sollte in der aufstrebenden Hauptstadt eine Paraderolle spielen. Diesen Anspruch spiegelt der 1883 ausgelobte Wett­bewerb für den umfassenden Ausbau der Insel – eine der ganz großen Architektur­konkurrenzen der Zeit.
Die Ausstellung erzählt diesen vergessenen Wettstreit vor dem Hintergrund der Museumspolitik des Kaiserreichs. 1876 gelangten die Ergebnisse der Ausgrabungen in Olympia nach Berlin, seit 1878 die Friese des Pergamonaltars. Systematisch wurde die Abgusssammlung aus­gebaut, vorbildlos war die Expansion der Gemäldegalerie und der Skulpturensammlung.
Vierundfünfzig Architekturbüros stellten sich dem überaus anspruchsvollen Programm. Erstmals werden hier die Entwürfe der »Conkurrenz wegen Bebauung der Museums-Insel« vollständig dokumentiert. Darunter sind spektakuläre Museumsvisionen, in denen sich die Blütezeit der Berliner Sammlungen ebenso spiegelt wie die Entwurfs- und Planungskultur zwischen Gründerjahren und Moderne.
Ausstellung und Katalogbuch gingen aus einem im Rahmen des DFG-Exzellenzclusters Topoi durchgeführten Projektseminar am Fachgebiet Kunstgeschichte der Moderne der Technischen Universität Berlin hervor. Die Ausstellungsarchitektur wurde von Studierenden des Masterstudiengangs Bühnenbild/Szenischer Raum entworfen. Mit Unterstützung der Internationalen Bauakademie Berlin kann die Ausstellung im Musterraum der Bauakademie am Schinkelplatz präsentiert werden.