Olalekan Jeyifous: Even in Arcadia

Adresse
1405 County Route 22, Ghent N.Y. 12075
Öffnungszeiten
During daylight hours

Inmitten sich entwickelnder ökologischer und kultureller Veränderungen entsteht ein Raum für nachdenkliche, aber skurrile Reflexionen über eine zunehmend herausfordernde Realität. Die Spannungen zwischen unserer natürlichen und gebauten Welt – verstärkt durch sich verschärfende Klimabedingungen – bilden den Hintergrund für Olalekan Jeyifous: Even in Arcadia… Inspiriert vom arkadischen Mythos stellt die Ausstellung malerische Darstellungen des idyllischen Hirtenlebens Einblicke in eine retrofuturistische urbane Protopie-Szenerie gegenüber im Hudson Valley. Die Ausstellung nutzt sowohl die künstlerischen als auch die literarischen Motive Arkadiens und lädt uns ein, über die Möglichkeiten und Herausforderungen nachzudenken, die ein erfinderischer Weltbildungsprozess mit sich bringt, der gleichzeitig von den ausgefeilten Echos historischer Ideale, zeitgenössischen gesellschaftspolitischen Ängsten und der Unsicherheit geprägt ist unserer Zukunftswünsche.

Arcadia, das historisch als Symbol idyllischer Ruhe und unberührter Wildnis galt, wird in der vielseitigen Zusammenstellung von Fotomontagen, experimentellen Videos und kleinen Skulpturen, die zu sehen sind, kreativ neu interpretiert. Jeyifous stellt eine Gemeinschaft von Charakteren, Räumen und Objekten dar, die eine reichhaltige fiktive Welt bevölkern, und bietet einen Einblick in eine dichte, vielschichtige Erzählung. Die Werke verweben kunstvoll die vielversprechenden Ideale des Solar-/Salvage-Punks – Themen wie erneuerbare Energien, ökologische Nachhaltigkeit, die fantasievolle Umnutzung postindustrieller Abfälle und die transformative Wiederverwilderung [ex]städtischer Räume – zu einem respektlos evokativen Fiebertraum.

Die Ausstellung verweist nicht nur auf die visuellen Motive des Retrofuturismus und des Solar-/Salvage-Punks, sondern beschäftigt sich auch mit der umstrittenen Geschichte der Hudson River School, einer Landschaftsmalereibewegung, die Mitte des 19. Jahrhunderts aktiv war. Indem er idyllische Darstellungen der Landschaften des Hudson Valley mit einem nuancierten, nachhaltigen Modell für eine postindustrielle Gemeinschaft in der Region kontrastiert, verspottet Jeyifous die Kunstbewegung und stellt gleichzeitig seine Vision einer produktiven und fruchtbaren Beziehung zwischen dem Land und seinen Bewohnern dar.

Jeyifous‘ pluralistische Beziehung zur Zukunft wird durch ein protopisches Wachstumsmodell geprägt. Die Ausstellung lehnt die festen Paradigmen des utopischen Denkens ab und präsentiert stattdessen einen alternativen Zeitstrahl, während sie gleichzeitig den kontinuierlichen, chaotischen und iterativen Prozess anerkennt, der notwendig ist, um zu gerechteren gesellschaftlichen Strukturen zu gelangen. Durch diese protopische Linse hinterfragt Jeyifous‘ Arbeit die Möglichkeiten der Harmonisierung wiederhergestellter technologischer Fortschritte mit ökologischer Verantwortung.