Hugo Häring
Fast 25 Jahre nach der letzten Ausstellung in der Berliner Akademie der Künste über den Architekten Hugo Häring (1880–1958) zeigt die Ausstellung "die welt ist noch nicht ganz fertig" Modelle, Entwürfe und Zeichnungen - und geht der Frage nach, woher die Aktualität und damit auch die Relevanz dieses Funktionalisten des 20. Jahrhunderts kommen. Mit seinem Konzept eines „organhaften Bauens“, das er in den 1920er Jahren von Berlin aus in die internationale Diskussion einbrachte, hat sich Häring in die Geschichte der Moderne eingeschrieben. Auch als Sekretär der 1923/24 gegründeten Architektenvereinigung „Der Ring", zu der auch Peter Behrens, Mies van der Rohe, Hans Poelzig und die Gebrüder Taut gehörten.
Neben realisierten Bauten, wie den Häusern in der Onkel-Tom-Siedlung in Berlin-Zehlendorf, der Ring-Siedlung in der Berliner Siemensstadt oder in seiner Heimatstadt Biberach, sowie dem Gut Garkau am Pönitzer See (Ostholstein), das als sein architektonisches Hauptwerk gilt, tat sich Häring insbesondere als Theoretiker hervor. Seine Schriften zum „Neuen Bauen" gelten als wichtige Grundlage eines Bauens, das er als „organhaft" verstanden haben wollte.
In seinen Entwürfen verfolgte Häring das Ziel, Formen aus sich selbst heraus entsprechend den Bedürfnissen der Nutzung zu entwickeln. Härings Fundamentalfragen zum Bauen, mit denen er die traditionelle Architektur zu einem „neuen" Bauen im Wortsinn revolutionieren wollte, sind programmatisch einfach: Welcher Funktion soll ein Bauwerk dienen? Welcher Baugrund, welche Materialien stehen zur Verfügung? In welcher Gegend wird der Bau errichtet, welche landschaftlichen Voraussetzungen bzw. Reize bieten sich? Welche Fertigungstechniken sind anwendbar? Wie kann den Bauherren entsprochen werden? Fundamentalfragen, die weiterhin aktuell sind.
Eröffnung: 24.7.2025, 18 Uhr