Aug 27–Oct 13, 2016

Zài Xīng Tǔ Mù

Sechzehn chinesische Museen, fünfzehn chinesische Architekten
Address
Christinenstrasse 18-19, 10119 Berlin
Hours
Tue-Fri 11 am–6:30 pm, Sun-Mon 1–5 pm

Es ist uns eine große Freude, die Ausstellung ‚Zài Xīng Tǔ Mù, Sechzehn chinesische Museen, Fünfzehn chinesische Architekten’ anzukündigen. Bereits vor 15 Jahren präsentierte Aedes mit ‚TU-MU’ – zunächst in Berlin und später in Shanghai – die erste Generation unabhängig arbeitender Architekten aus China, die hierdurch erstmalig internationale Aufmerksamkeit und Anerkennung erhielten. So war z.B. der heutige Pritzker Preisträger Wang Shu 2001 zur Eröffnung in Berlin zum ersten Mal außerhalb Chinas. Während Ai Weiwei seinerzeit erstmals in Deutschland ausstellte, ist er heute ein weltweit anerkannter Künstler. Nun führt ANCB The Aedes Metropolitan Laboratory diesen kulturellen Dialog zu Architektur und Städtebau mit China und dem besonderen Fokus auf zeitgenössische Museen fort. Die Ausstellung untersucht die physische und kuratorische Rolle, die Museen als Motoren der Entwicklung innerhalb der sozio-politischen, urbanen und kulturellen Landschaft Chinas heute spielen. Die damit verbundenen Aufgaben und Ziele von Museen und kulturellen Räumen werden vor dem Hintergrund der globalen digitalen, urbanen und demografischen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts und der ortsspezifischeren Fragen nach kulturellem Erbe und Identität in Verbindung mit öffentlichen und privaten Strategien verhandelt.

Die Ausstellung präsentiert die folgenden 16 chinesischen Museen der 15 chinesischen Architekten:
Ningbo History Museum / Ningbo, Amateur Architecture Studio, WANG Shu / LU Wenyu, Hangzhou
Ordos Museum / Ordos, MAD Architects, MA Yansong / DANG Qun / Yosuke HAYANO, Beijing
Power Station of Art / Shanghai, Original Design Studio, ZHANG Ming / ZHANG Zi, Shanghai
Guangdong Museum / Guangzhou, Rocco Design Architects, Rocco YIM, Hong Kong
Long Museum / Shanghai, Atelier Deshaus, LIU Yichun / CHEN Yifeng, Shanghai
Artron Art Centre / Shenzhen, URBANUS, MENG Yan / WANG Hui / LIU Xiadu, Beijing / Shenzhen
New Workers Museum / Picun Village, organised and operated by local NGO
Xiao Hui Wang Art Museum / Suzhou, Xiao Hui WANG and EXH Design, ZHANG Xi / Erich Diserens, Shanghai
Jishou Art Museum Bridge / Jishou, Atelier Feichang Jianzhu, Yung Ho CHANG/LU Lijia, Beijing
Xiao Feng Art Museum / Hangzhou, ZAO/standardarchitecture, ZHANG Ke, Beijing
National Earthquake Memorial & Museum / Beichuan, CAI Yongjie, Tongji Architectural Design and Research Institute, Shanghai
Museum of Humanities & Arts / Zhujiajiao, Scenic Architecture, ZHU Xiaofeng, Shanghai
Museum of Handcraft Paper / Gaoligong, TAO/Trace Architecture Office, HUA Li, Beijing
Dali Museum of Contemporary Art / Dali, Studio Pei-Zhu, ZHU Pei, Beijing
Earthly Pond Service Centre / Qingdao, HHD_Fun, WANG Zhenfei / WANG Luming / LI Hongyu, Beijing
Suzhou Intangible Cultural Heritage Museum / Suzhou, Vector Architects, GONG Dong, Beijing

Die Ausstellung behandelt die sechzehn Museen als Fallstudien und legt den Schwerpunkt auf folgende Fragen: Wie wird lokale und nationale Identität durch Museumsarchitektur und kuratorische Strategien definiert? Wie funktioniert das Museum im Kontext seines lokalen, sozialen und urbanen Umfeldes? Wie beeinflusst das Programm die räumliche Gestalt und umgekehrt?

Die von Eduard Kögel kuratierte und dem ANCB konzeptualisierte Ausstellung baut auf drei Grundelementen auf:
·       Anstatt die Museen in ihrem jeweiligen urbanen oder ländlichen Kontext durch Fotografien zu dokumentieren, beauftragte der ANCB den Maler Yiming Liao aus dem Bezirk Dafen in Shenzhen, die Gebäude in Ölgemälden zu interpretieren. Diese Werke werden in einem traditionellen museumsartigen Ausstellungslayout zusammen mit einer Auswahl an Modellen gezeigt.
·       Videointerviews mit den Architekten, die das jeweilige Projekt repräsentieren, geben einen Einblick in gegenwärtige Ansätze der Museumskultur und ihre Verbindung zur gesellschaftlichen und städtischen Entwicklung in China.
·       Recherchen und Analysen von Eduard Kögel eröffnen zusätzliche Perspektiven zum Thema.

Die gezeigten Projekte wurden nicht nur aufgrund ihrer formalen Neuartigkeit ausgewählt. Sie repräsentieren bestimmte Aspekte der gegenwärtigen Museumsentwicklung, was eine Diskussion über gesellschaftliche Relevanz und die Wirkung von Museen auf die städtische und ländliche Umgebung ermöglicht. Mit der Präsentation dieser einzigartigen Auswahl von Museen, die in Zusammenarbeit mit dem ANCB Research Partner Zumtobel ermöglicht und realisiert wurde, startet der ANCB die erste Ausstellung in einer längerfristig angelegten Reihe im Programm ‚The Museum of the 21st Century’, einem kritischen, internationalen Diskurs über die Rolle des Museums im globalisierten, markenorientierten und digitalen Zeitalter im Hinblick auf gegenwärtige sozio-politische, urbane und kulturelle Zusammenhänge und Veränderungen.