Das Numen Momentum

Address
Wilhelmine-Gemberg-Weg 6, 10179 Berlin
Opening hours
Wed–Sun 2–7 pm
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Die von Carson Chan kuratierte Ausstellung des Künstlerkollektivs „Das Numen“ – bestehend aus Julian Charrière, Markus Hoffmann, Andreas Greiner und Felix Kiessling – beschäftigt sich mit der physischen Erfahrung von Raum.
Die im DAZ erstmalig gezeigte Installation „Das Numen Momentum“ aus dem Jahr 2013 baut eine Raumerfahrung innerhalb eines Kosmos konstruierter Vorstellungen auf. Es geht weniger um die Präsentation eines Werkes, als vielmehr darum, die Wahrnehmung im Moment der unmittelbaren Rezeption zu beeinflussen. Sich scheinbar frei bewegende Lichtquellen werden bei Betreten des abgedunkelten Raumes erfahrbar. Sie jagen einander, schwirren umher und zeichnen verschieden große kreisförmige Muster in die Dunkelheit über den Köpfen der Besucher. Man ist versucht, die Bewegung dieser Lichter nachzuvollziehen: Wie fliegen sie? Wiederholen sich ihre Bewegungen?
An einem von Motoren betriebenen, horizontal gelagerten Multipendel sind LED-Leuchten befestigt. Die Installation interpretiert Sonnensignale, die per Live-Stream aus dem Weltraum übertragen werden. Entwickelt in Zusammenarbeit mit dem Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam, transformiert „Das Numen Momentum“ kosmische Signale in etwas Spürbares, Wahrnehmbares und sorgt dabei gleichzeitig für Irritation.
Die Ausstellung hinterfragt den Repräsentationsbegriff in Bezug auf Ausstellungs-praktiken. Architektur oder Gebäude können nicht in Galerieausstellungen gezeigt werden – dazu werden Repräsentationen wie Modelle, Fotografien oder Zeichnungen benötigt. „Das Numen Momentum“ und die Ambition, das Universum in einen Raum zu fassen, könnte uns – auch als Gedankenexperiment – neue Wege zeigen, unsere Welt wahrzunehmen.