Bollinger + Grohmann

Hinter den Kulissen
Address
Henschelstraße 18, 60314 Frankfurt/Main Map
Hours
Tue, Thu–Sun 11 am–6 pm, Wed 11 am–8 pm

Von der ersten Skizze über die Simulation am Computer bis zur faszinierenden Baustelle: Welche Arbeitsschritte nötig sind, komplexe Architekturprojekte Realität werden zu lassen, zeigt die Ausstellung im Deutschen Architekturmuseum (DAM) über das Ingenieurbüro Bollinger + Grohmann aus Frankfurt am Main. Spektakuläre Bauten wie die Europäische Zentralbank in Frankfurt am Main (Coop Himmelb(l)au), das Rolex Learning Center der École Polytechnique Fédérale de Lausanne (SANAA) oder die Erweiterung des Frankfurter Städelmuseums (schneider+schumacher) wären nicht möglich ohne die Ingenieure „hinter den Kulissen“. Klaus Bollinger und Manfred Grohmann sind Tragwerksplaner, die ihr Büro vor 30 Jahren in Frankfurt am Main gegründet haben. Seither arbeiten sie und ihr Team mit vielen internationalen Architekturbüros an anspruchsvollen Projekten, darunter auch Zaha Hadid, Renzo Piano und Dominique Perrault. Das DAM widmet Bollinger + Grohmann eine besondere Ausstellung: Anders als sonst stehen nicht die fertigen Bauten im Zentrum, sondern der Entwurfsprozess und die Umsetzung auf der Baustelle. Anstatt fertige Ergebnisse zu präsentieren, wird die Arbeit „hinter den Kulissen“ gezeigt.

Drei Projekte werden in ihrer ganzen Vielfalt des Bauprozesses nachvollziehbar aufbereitet: Die neue Zentrale der Europäischen Zentralbank in Frankfurt am Main, nach dem Entwurf der Architekten Coop Himmelb(l)au aus Wien, das Rolex Learning Center in Lausanne von SANAA (Kazuyo Sejima und Ryue Nishizawa) und das Sheikh Zayed Desert Learning Center, fertiggestellt 2013 in Al Ain in den Vereinigten Arabischen Emiraten (Architekten: Talik Chalabi, Wien). Die Projekte werden an gelben Schaltafeln, wie sie auf der Baustelle zur Herstellung von Stahlbeton verwendet werden, präsentiert. Zu sehen sind außerdem Filme von den verschiedenen Baustellen und Baustellenfotos. Das Band aus Schaltafeln formt zugleich vertiefende Themenräume. Auf Computerdaten basierende Modelle wurden, unter anderem mit einem 3D-Drucker, eigens für die Ausstellung produziert. Im „Themenraum Skelette“ werden sieben Projekte vorgestellt, deren Tragwerk jeweils besondere Schwierigkeiten bot. Um auch die Originalgröße der Projekte anzudeuten, werden einige Tragwerkdetails, sogenannte „Knotenpunkte“, als Originalteile zu sehen sein. Die Besucher können zusätzlich an interaktiven Stationen selbst ausprobieren, wie die Veränderung von Rahmenbedingungen – den „Parametern“ – die Struktur des Tragwerks verändert.

Publikation: Parallel zur Ausstellung erscheint in der engineering-Reihe des Detail-Verlags eine Monographie über das Büro Bollinger + Grohmann. Herausgeber sind Christian Schittich (Chefredakteur Detail) und DAM-Direktor Peter Cachola Schmal.