Size matters

Neunzig Prozent aller Architekturbüros in Deutschland entwerfen und bauen mit zehn oder weniger Mitarbeitenden. Zehn Hamburger Architekturbüros initiieren einen Diskurs über die Relevanz sowie die Arbeitswelten kleinerer Architekturbüros und berichten über ihren Zusammenschluss in einem Netzwerk.

In Hamburg haben sich Architektinnen und Architekten zu einem Netzwerk zusammengetan. Es sind Gemeinschaften, die kleinere Büros führen, Einzelunternehmerinnen und Einzelunternehmer. Vom Möbelentwurf, individuellen Treppengestaltungen, über die Innenraumgestaltung, die Betreuung kleinerer und mittelgroßer Neu- und Umbauten, der Bauleitung, Entwürfen von Einfamilienhäusern bis hin zu Schulen und Wohnsiedlungen und städtebaulichen Lösungen bieten sie ein insgesamt sehr breites Spektrum der baulichen Gestaltung auf, das im Rahmen einer Ausstellung in der Architekturgalerie Kammer im Hamburger Münzviertel präsentiert wird.

Sie haben sich den konkurrenzfreien Blick auf die nachbarlichen Zeichentische versprochen und stehen einander beratend oder in temporärer Arbeitsgemeinschaft zur Seite. Sie vereinen Erfahrungen, die es unter anderem für Vergabeverfahren zur Bewerbung auf Aufträge der Öffentlichen Hand braucht. Sie arbeiten gemeinsam und gleichzeitig individuell. Sie bilden bewusst kein Kollektiv, sondern eher eine Solidargemeinschaft. So viel Freiheit muss bleiben. Sie geben einander den Rückhalt und den Austausch, den es braucht, um sich den kleinen großen Aufgaben widmen zu können, die für individuelle und nutzungsgerechte Lösungen der Architektur notwendig sind und die die Tuchfühlung mit dem Handwerk sichern.

10 Architekturbüros des Netzwerks präsentieren in der Ausstellung ihre Werke mit einer „Petersburger Hängung“ und bespielen den Galerieraum mit einem Multifunktionsmöbel.