Robotron-Kantine Dresden
Mitten im Herzen der Stadt entstand zwischen 1969 und 1972 die Kantine des VEB Robotron. Bis 1990 diente das Gebäude als Betriebskantine für die Beschäftigten. Nach der Wende wurde es bis 2016 u. a. für kulturelle Veranstaltungen, als Probebühne oder Lagerraum genutzt. Seit Ende 2016 ist das Gebäude ungenutzt. Nachdem zwischenzeitlich ein Abriss zur Debatte stand, haben sich verschiedene Dresdner Akteure für den Erhalt des Gebäudes zwischen Lingnerstadt und Deutschem Hygiene-Museum Dresden eingesetzt und erste Nutzungsideen erarbeitet.
Am 4. Juli 2019 hat der Stadtrat nun beschlossen, die ehemalige Robotron-Kantine zu erwerben und ein Nutzungs- und Betreiberkonzept für das Gebäude erarbeiten zu lassen. Ziel des Stadtratsbeschlusses ist es, die Kantine als ein Leitprojekt für die Dresdner Bewerbung um den Titel „Kulturhauptstadt Europas 2025“ zu entwickeln.Mitten im Herzen der Stadt Dresden geschieht derzeit und in den kommenden Jahren ein gewaltiger Umbau: Mit dem früheren Robotron-Campus verschwinden prägende Strukturen auf einem Gebiet, das fast die Größe eines Stadtteils erreicht. Hier lag einst die Keimzelle der heutigen Mikroelektronik-Hochburg von „Silicon Saxony“. Die Bauten des ehemaligen Robotron-Kombinats sollen zum größten Teil einem neuen Wohngebiet weichen.
Mit der ehemaligen Betriebskantine des robotron-Kombinats an der Zinzendorfstraße gibt es in dem Gebiet mindestens ein markantes Gebäude, das nicht auf einem zukünftigen Baufeld steht. Als eleganter Solitär steht sie in spannungsvollem Verhältnis zum benachbarten Hygienemuseum, eingebettet in eine lockere Parklandschaft. Ihrer früheren Bestimmung längst beraubt, wurde sie doch bis vor Kurzem noch von verschiedenen Mietern genutzt, der prominenteste darunter die Semperoper Dresden mit einem Probensaal. Inzwischen ist das Haus leergezogen und der bereits vorgesehene Abriss konnte noch einmal verhindert werden, indem eine Untersuchung einer Nachnutzung durch den Stadtrat angeregt wurde. Inzwischen liegen zwei konkrete Nutzungskonzepte für das Gebäude vor, auf die wir auf dieser Internetseite verweisen möchten. Beide Nutzungskonzepte haben inzwischen einen beachtlichen Personen- und Institutionenkreis von Unterstützern aus Wirtschaft und Kultur gewinnen können. Gleich zu Beginn des Jahres 2019 wird der Stadtrat Dresden über den Erwerb des Grundstückes und Gebäudes zu befinden haben. Für diese städtebauliche und kulturhistorische Entscheidung möchte das Netzwerk ostmodern.org an dieser Stelle möglichst viele Informationen für eine Entscheidung vorlegen.
Diese Seite soll die Möglichkeit bieten, sich einerseits über die Geschichte des Bauwerks, deren Wert sowie die aktuellen Erhaltungskonzepte zu informieren ohne dass ein Anspruch auf Vollständigkeit erhoben oder Partei für ein bestimmtes Konzept genommen wird. Ziel ist der Erhalt dieses für die Dresdner Stadtgeschichte und heutige Stadtgesellschaft wichtigen Gebäudes.
„Ein Umbau ist interessanter als ein Neubau – weil im Grunde alles Umbau ist.“ (Hermann Czech)