27.9.–22.11.2025

Thresholds Of Ideologies

Lesia Topolnyk
Adresse
Rembrandtstraße 14/1A , Wien 1020
Öffnungszeiten
Sa 15–18 Uhr So–Fr nach Vereinbarung

In ihrer Ausstellung „Thresholds of Ideologies“ präsentiert Lesia Topolnyk eine neue Arbeit, die von Gegenüberstellungen inspiriert ist, die sich aus ihren Erkundungen scheinbar unverbundener Orte ergeben, an denen sich globale Kräfte überschneiden. Sie reflektiert ihre Projekte in der Ukraine, Marokko, New York und Ghana und setzt sich gleichzeitig mit planetarischen Träumen und Ideologien auseinander, wie etwa Atlantropas Plan zur Neugestaltung des Mittelmeers, den radikalen Visionen des russischen Kosmismus und der heutigen techno-feudalen Obsession, das menschliche Gehirn zu simulieren. Die Ausstellung versucht, unwahrscheinliche Allianzen zwischen Bedingungen über und unter der Erde zu schmieden, die sonst isoliert bleiben könnten, und schafft gleichzeitig Raum für unerwartete Dialoge zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.

Spezifische Orte verankern diese Erkundungen: Governors Island, lange Zeit eine Erweiterung der Macht New Yorks, regiert sich selbst – und kehrt die Geschichte des Kolonialismus und Kapitalismus um; Marokko, wo Solar-Megaprojekte wie NOOR Atlantropas Traum widerspiegeln, afrikanische Energie nach Europa zu leiten und verborgene Hinterlassenschaften des grünen Kolonialismus und der ökologischen Belastungen offenzulegen; Ghana, wo die anhaltende Ressourcengewinnung und der Zustrom europäischen Elektroschrotts Zyklen wirtschaftlicher Abhängigkeit und Umweltungerechtigkeit verdeutlichen; und die Ukraine, wo konfliktgeprägte Landschaften die fragile und oft gewaltsame Verflechtung von Glauben, Infrastruktur, Ressourcen und Territorium offenlegen.

In der Ausstellung verschmelzen diese ortsspezifischen Erkundungen mit Weltideologien und planetarischen Visionen und verwandeln sie in eine räumliche Erzählung. Diese Ideen werden nicht als lineare Argumente präsentiert, sondern durch symbolische Elemente, räumliche Strukturen und unheimliche Spiele verkörpert. Der Ausstellungsraum entfaltet sich als surreale Architektur aus Portalen, von denen jede zu einem Fragment der Ideologie, der Vorstellungskraft oder der Realität führt: Der Kontrollraum der Begierde, der Warteraum der Auferstehung und die Spielhalle laden die Besucher ein, sich mit den Möglichkeiten von Macht, Begierde und Vorstellungskraft auseinanderzusetzen, sie zu reflektieren und neu zu erfinden.