Mudun مدن

Urban Cultures in Transit
Adresse
Charles-Eames-Strasse 2, 79576 Weil am Rhein
Öffnungszeiten
Täglich 10–18 Uhr

Ankara, Bagdad, Teheran oder Tangier sind die pulsierenden Metropolen der MENA-Region (Middle East and North Africa). Sie haben ein innovatives kulturelles Leben — ungeachtet der politischen Schlagzeilen. Die Ausstellung »Mudun مدن Urban Cultures in Transit« zeigt diese Metropolen aus einer Mikroperspektive: Sie erzählt von der Architektur, von Stadtquartieren und den Protagonisten, die sie prägen. Anhand von zeitgenössischen Fotografien, Modellen und Texten stellt sie Dynamik und Atmosphäre einzelner Orte und das Verhältnis der Menschen zu ihrer räumlichen Umgebung dar. Das Projekt ist eine Kooperation des Vitra Design Museums mit den Herausgebern des Magazins Brownbook aus Dubai.

Welche Bedeutung hat das architektonische Erbe des 20. Jahrhunderts? Und wo haben politisch Bedingungen das städtische Gefüge geformt? Welche interkulturellen Identitäten entstehen in der Diaspora? Diese Fragen stehen im Zentrum der Ausstellung. »Mudun مدن Urban Cultures in Transit« untersucht die zeitgenössische Stadtkultur in der MENA-Region, einer Gegend, deren Metropolen Platz für kritische Debatten, Subkulturen und künstlerische Avantgarden bieten. Das zeigen Beispiele aus dem Mittleren Osten und Nordafrika. Darunter sind Architekturmodelle, Fotografien und kurze Texte. Das architektonische Erbe der Moderne, die heutige Situation in den Ballungszentren und Geschichten der Menschen in der Diaspora machen erfahrbar, wie urbane Räume kulturelle Identität formen.

In drei Themengebieten – »Architecture«, »Places« und »Societies« – porträtiert die Ausstellung Gebäude, Stadtviertel und Menschen. Der Bereich »Architecture« umfasst zehn Modelle aus gebranntem Ton von Xeina Malki. Die Architektin Fatma Al-Sehlawi wählte öffentliche Gebäude aus dem Zeitraum von 1960 bis heute aus. Darunter sind der Queen Alia International Airport in Amman, das Tehran Museum of Contemporary Art und das Baghdad Gymnasium nach Plänen von Le Corbusier. In ihrer Entstehungszeit galten sie als identitätsstiftende Symbole – für eine Gemeinschaft oder den ganzen Staat. Die Modelle sind gerahmt von zeitgenössischen Fotografien. Der Kurator Mohammed Elshaded gestaltete für »Places« großformatige Collagen, um zehn Städte zu illustrieren. Ergänzt werden sie durch Texte und Pläne aus den Städten Ankara, Birzeit, Tripolis, Rosetta, Bagdad, Damaskus, Khartum, Tangier, Teheran und Sharjah. Im Bereich »Societies« porträtiert die Autorin Amira Asad Menschen aus der MENA-Region, die in der Diaspora leben: kurdische Gemeinschaften in den USA. Jemeniten in Singapur oder Tunesier in Paris. In zehn Bild-, Text- und Toncollagen und zwei Projektionen geben städtische Gemeinschaften oder Protagonisten Einblicke in ihr interkulturelles Leben und die von ihnen mitgestalteten städtischen Räume.

»Mudun مدن Urban Cultures in Transit« stellt anhand von zeitgenössischen Fotografien und Modellen die Dynamik und Atmosphäre einzelner Orte dar. Dafür schöpft die Ausstellung aus dem Archiv des Magazins Brownbook. Das Magazin und das Vitra Design Museum haben in Zusammenarbeit mit einer großen Kuratorengruppe ein Jahr über Inhalte und Gestaltung der Ausstellung diskutiert. Dabei steht im Vordergrund, die Städte und ihre Einwohner unmittelbar für den Besucher erfahrbar zu machen. Der Ausstellungstitel »Mudun« ist das arabische Wort für Städte, die Pluralform des Worts »Medina«.